
Übergewicht bei Hunden als Krankheit: Mit angepasstem Futter zurück zur Gesundheit
5. Mai 2025Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund: Was bei der Ernährung zu beachten ist
Magen-Darm-Erkrankungen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen bei Hunden. Ob akuter Durchfall, chronische Gastritis oder entzündliche Darmerkrankungen – der Verdauungstrakt eines Hundes kann empfindlich auf verschiedenste Einflüsse reagieren. Dabei ist die Ursache oft nicht leicht zu identifizieren: Nicht nur Futterunverträglichkeiten, sondern auch Stress, Infektionen oder Parasiten können eine Rolle spielen. Die Symptome reichen von Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit bis hin zu Blähungen, Bauchschmerzen und anhaltendem Gewichtsverlust.
Eine zentrale Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung von Magen-Darm-Problemen spielt die Ernährung. Denn der Verdauungstrakt ist nicht nur für die Nahrungsverwertung zuständig, sondern auch ein bedeutender Teil des Immunsystems. Eine angepasste Fütterung kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern, das Wohlbefinden zu verbessern und Rückfälle zu verhindern. Gleichzeitig stellt die Wahl der richtigen Nahrung eine Herausforderung dar, insbesondere bei sensiblen oder chronisch erkrankten Hunden.
Hundehalter stehen daher oft vor der Frage, welche Futtermittel geeignet sind, welche Zusätze sinnvoll sein können und wie sich der Fütterungsrhythmus optimal gestalten lässt. Insbesondere bei chronischen Beschwerden wird eine enge Abstimmung mit tierärztlichen Empfehlungen notwendig, doch auch das Wissen um ernährungsphysiologische Zusammenhänge ist hilfreich.
Zudem gewinnen natürliche Ergänzungsfuttermittel und pflanzliche Inhaltsstoffe an Bedeutung, da sie oftmals besser vertragen werden und gleichzeitig entzündungshemmende sowie darmregulierende Eigenschaften besitzen.
Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Ernährungsempfehlungen bei Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund. Neben allgemeinen Grundlagen werden auch spezielle Ernährungskonzepte, hilfreiche Zusätze sowie vorbeugende Maßnahmen vorgestellt. Ziel ist es, eine fundierte Orientierung zu bieten, die Hundehaltern dabei hilft, ihren Vierbeiner bestmöglich zu unterstützen.

Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund
1. Ursachen und Symptome von Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund
Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund können zahlreiche Ursachen haben, deren genaue Identifikation entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist. Zu den vielfältigen Auslösern zählen:
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Viren
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Bakterien
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Parasiten
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plötzliche Futterumstellung
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Verzehr ungeeigneter Lebensmittel
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Leaky-Gut-Syndrom
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Futtermittelunverträglichkeit
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Entzündungen des Darms wie IBD (inflammatory bowel disease)
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Stress und psychische Belastung
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Einnahme von Medikamenten (z. B. Antibiotika, Schmerzmittel)
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Toxine und Umweltgifte
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Übermäßiger Einsatz von Wurmkuren oder chemischen Antiparasitika
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Impfreaktionen
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Enzymmangel oder Pankreasinsuffizienz
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Chronische Erkrankungen wie Leber- oder Nierenprobleme
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Fehlbesiedlung des Darms (Dysbiose)
Symptome von Magen-Darm-Erkankungen im Vergleich
Die Symptome sind vielfältig und reichen von Erbrechen, Durchfall und Blähungen bis hin zu Inappetenz und allgemeiner Schwäche. Um sie möglicherweise voneinander abzugrenzen, hier eine Liste mit typischen Symptomen je nach Auslöser.
Liste der Symptome und Auslöser in Tabellenform
Auslöser | Plötzlicher Durchfall | Wässriger Durchfall | Blutiger Durchfall | Schleim im Kot | Chronischer Durchfall | Wechselnder Stuhl | Erbrechen | Fieber | Bauchschmerzen | Blähungen | Appetitlosigkeit | Apathie / Müdigkeit | Gewichtsverlust trotz Appetit | Juckreiz / Hautprobleme | Vergiftungssymptome (Zittern, Krämpfe) | Heißhunger | Große Kotmengen | Unruhe / Stresssymptome | Leber-/Nierensymptome | Mundgeruch | Gestörter Appetit | Immunschwäche |
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Viren | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||
Bakterien | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||
Parasiten | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||
Plötzliche Futterumstellung | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||||
Ungeeignete Lebensmittel | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||||
Leaky-Gut-Syndrom | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||
Futtermittelunverträglichkeit | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||||
IBD (entzündliche Darmerkrankung) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||
Stress / psychische Belastung | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||||
Medikamente (z. B. Antibiotika) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||
Toxine / Umweltgifte | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||||
Übermäßige Wurmkuren / Antiparasitika | ✓ | ✓ | ✓ | |||||||||||||||||||
Impfreaktion | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||||||
EPI (Enzymmangel) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||||
Chronische Erkrankungen | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||||||||||||||||||
Dysbiose (Fehlbesiedlung) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Liste der Symptome und Auslöser als PDF
Hier die Übersicht zu den Magen-Darm-Symptomen bei Hunden als PDF zum Download:
Symptome bei Viren
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Plötzlicher, wässriger Durchfall
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Erbrechen
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Fieber
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Apathie, Appetitlosigkeit
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Häufig bei Welpen oder ungeimpften Hunden (z. B. Parvovirose)
Symptome bei Bakterien
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Übelriechender, oft blutiger Durchfall
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Erbrechen
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Fieber
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Bauchschmerzen
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Schleim im Kot (z. B. bei Clostridien, Salmonellen)
Symptome bei Parasiten (z. B. Giardien, Würmer)
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Weicher bis schleimiger Kot, evtl. wechselnd mit normalem Stuhl
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Blähungen
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Gewichtsverlust trotz normalem Appetit
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Juckreiz am After (besonders bei Würmern)
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Intermittierender Verlauf (Phasen mit und ohne Symptome)
Symptome bei plötzlicher Futterumstellung
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Akuter, meist kurzzeitiger Durchfall
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Blähungen
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Appetitverweigerung
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Kein Fieber
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Symptome klingen meist nach wenigen Tagen ab
Symptome bei Verzehr ungeeigneter Lebensmittel (z. B. Müll, Knochen, Schokolade)
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Erbrechen und/oder Durchfall kurz nach Aufnahme
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Bauchschmerzen
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Ggf. Vergiftungssymptome (Zittern, Krämpfe)
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Gefahr von Darmverschluss bei Knochen
Symptome bei Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm)
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Chronischer Durchfall oder wechselhafter Stuhl
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Hautprobleme, Juckreiz
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Futtermittelunverträglichkeiten
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Müdigkeit, wiederkehrende Infekte
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Blähungen, Unwohlsein
Symptome bei Futtermittel-Unverträglichkeit oder -Allergie
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Chronischer, manchmal schleimiger Durchfall
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Juckreiz, besonders an Pfoten und Ohren (auch mit Ausfluss)
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Übelkeit, evtl. Grasfressen
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Hautausschläge
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Bessert sich bei Ausschlussdiät
Symptome bei entzündlicher Darmerkrankung (IBD)
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Chronischer, oft schleimiger Durchfall
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Gewichtsverlust trotz Appetit
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Erbrechen
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Blähungen, Bauchgeräusche
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Periodische Verschlechterung
Symptome bei Stress und psychischer Belastung
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Plötzlicher, oft wässriger Durchfall („Stressdurchfall“)
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Kein Fieber
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Vermehrtes Hecheln, Unruhe
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Futterverweigerung
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Kotabsatz an ungewohnten Orten
Symptome bei Medikamenten (Antibiotika, Schmerzmittel)
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Dünner, teils schleimiger oder blutiger Durchfall
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Erbrechen
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Appetitverlust
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Auftreten meist kurz nach Medikamentengabe
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Kann zu Dysbiose (Störung der Darmflora) führen
Symptome bei Toxinen und Umweltgiften
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Plötzlicher Durchfall und/oder Erbrechen
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Zittern, Krämpfe
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Blasses Zahnfleisch
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Schock, Kreislaufprobleme
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Notfall!
Symptome bei übermäßigem Einsatz von Wurmkuren oder chemischen Antiparasitika
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Durchfall nach Gabe
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Appetitverlust
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Lethargie
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Ggf. Leberbelastung, sichtbar z. B. an gelblichem Kot oder Schleimhäuten
Symptome bei Impfreaktionen
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Leichter Durchfall oder Erbrechen
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Müdigkeit
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Meist selbstlimitierend innerhalb von 1–2 Tagen
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In seltenen Fällen stärkere Reaktionen möglich
Symptome bei Enzymmangel / exokriner Pankreasinsuffizienz (EPI)
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Gelblicher, übelriechender, breiiger Kot
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Häufige, große Kotmengen
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Heißhunger bei gleichzeitigem Gewichtsverlust
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Blähungen
Symptome bei chronischen Erkrankungen (Leber, Niere etc.)
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Unregelmäßiger Durchfall
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Übelkeit, Appetitlosigkeit
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Mattigkeit
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Mundgeruch (bes. bei Nierenerkrankung)
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Flüssigkeitsverlust
Symptome bei Fehlbesiedlung des Darms (Dysbiose)
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Chronischer Durchfall
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Blähungen
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Schleim im Kot
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Häufig nach Antibiotika oder Wurmkuren
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Gestörter Appetit
- Schwaches Immunsystem
Besonders bei wiederkehrenden Beschwerden oder lang anhaltenden Symptomen sollte tierärztlicher Rat eingeholt werden. Häufig treten auch unspezifische Zeichen wie Mattigkeit, Gewichtsverlust oder ein glanzloses Fell auf – Hinweise darauf, dass der Organismus unterversorgt oder überfordert ist.In vielen Fällen spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Ein gestörtes Gleichgewicht der Darmflora (Dysbiose) kann zu Entzündungsprozessen führen, die sich negativ auf die Gesundheit des gesamten Körpers auswirken. Dies erklärt auch die Verbindung zwischen Magen-Darm-Problemen und anderen chronischen Erkrankungen wie Arthrose oder Hautproblemen.
Ein tieferes Verständnis der Ursachen ist nicht nur wichtig für die Auswahl geeigneter Therapien, sondern auch für eine langfristig angepasste Fütterung, um insbesondere auch wieder eine intakte Darmflora herzustellen. Eine klare Diagnose ermöglicht es, gezielt auf die Bedürfnisse des betroffenen Hundes einzugehen und damit auch Rückfällen vorzubeugen.
2. Bedeutung der Ernährung für die Darmgesundheit
Der Darm ist nicht nur ein Verdauungsorgan, sondern ein zentrales Steuerungszentrum für viele körperliche Prozesse. Er beherbergt einen großen Teil (bis zu 70%) des Immunsystems und steht in enger Verbindung mit dem Nervensystem. Eine gesunde Darmflora unterstützt die Aufnahme von Nährstoffen, schützt vor Krankheitserregern und wirkt entzündungshemmend. Daher ist die Ernährung ein entscheidender Faktor, wenn es um Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund geht.
Industriell stark verarbeitete Futtermittel mit synthetischen Zusatzstoffen, minderwertige Proteine wie aus billigen Innereien, belastetes Fleisch aus Massentierhaltung oder versteckte Zucker können die Darmflora nachhaltig schädigen. Auch häufige Futterwechsel oder die Gabe von Antibiotika und Entwurmungsmedikamenten belasten die empfindliche Darmbarriere. Eine artgerechte, möglichst natürliche Fütterung bildet dagegen die Grundlage für eine gesunde Verdauung.
Insbesondere bei chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden empfiehlt es sich, auf eine leicht verdauliche Kost zu achten. Schonkost, bestehend aus hochwertigen Eiweißen, wie in Muskelfleisch, Fisch oder Ei, leicht verdaulichen Kohlenhydraten aus Gemüse und gesunden Fetten, kann helfen, den Verdauungstrakt zu entlasten. Ergänzend können probiotische und präbiotische Zusätze den Aufbau einer stabilen Darmflora fördern.
Auch bei Erkrankungen wie Gallenschlamm oder Leberfunktionsstörungen spielt die Darmgesundheit eine wichtige Rolle. Eine durchdachte Ernährung kann hier nicht nur Symptome lindern, sondern auch die Organfunktion insgesamt unterstützen.
3. Geeignete Ernährung bei Magen-Darm-Problemen
Die Auswahl des richtigen Futters ist entscheidend für die Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts. Geeignet sind insbesondere Zutaten mit einem hohen Anteil an hochwertigen, leicht verdaulichen Proteinen, wie beispielsweise Muskelfleisch von Wild, Rind oder Geflügel, Fisch aus Wildfang wie Lachs, oder Eier aus Bio-Freilandhaltung. Gleichzeitig sollte der Fettanteil moderat und die Zusammensetzung frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Farb- und Aromastoffen sein.
Auch der Kohlenhydratanteil spielt eine Rolle: Er sollte niedrig sein und hauptsächlich aus Gemüse stammen. Geringe Mengen Süßkartoffeln, Kartoffeln, Quinoa oder Hirse gelten als besonders verträglich. Wichtig ist zudem ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis, meist zwischen 1:1 und 2:1, sowie die Ergänzung mit darmfreundlichen Ballaststoffen wie Flohsamenschalen. Diese können die Darmperistaltik regulieren und die Konsistenz des Kots verbessern.
Einige Hunde reagieren positiv auf hypoallergene Futtersorten, die auf eine reduzierte Zutatenliste setzen und potenzielle Allergene meiden. Für sensible Tiere kommen auch Spezialdiäten infrage, die gezielt auf die Bedürfnisse des Verdauungstrakts abgestimmt sind. Hierzu zählen etwa Monoprotein-Produkte (mit nur einer Eiweißquelle) oder Rezepturen mit hohem Anteil an fermentierbaren Fasern.
Nicht selten besteht eine Verbindung zwischen empfindlicher Verdauung und anderen Grunderkrankungen wie Leishmaniose. Auch hier kann ein angepasstes Futter den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Ziel sollte stets sein, eine dauerhafte Stabilisierung durch eine konstant gesunde und verträgliche Ernährung zu erreichen.
4. Ergänzungsfuttermittel und natürliche Zusätze
Zur Unterstützung der Verdauung und Regeneration der Darmschleimhaut können gezielte Ergänzungsfuttermittel einen wertvollen Beitrag leisten. Besonders bewährt haben sich Präparate mit Probiotika, Präbiotika und pflanzlichen Inhaltsstoffen. Diese fördern nicht nur das Gleichgewicht der Darmflora, sondern wirken auch entzündungshemmend und antioxidativ.
Probiotische Bakterienkulturen wie Enterococcus faecium oder Lactobacillus acidophilus können helfen, krankmachende Keime zu verdrängen und die Barrierefunktion des Darms zu stärken. Präbiotika wie Akazienfaser oder Oligofruktose dienen als Nahrung für diese nützlichen Darmbakterien und unterstützen deren Vermehrung.
Auch pflanzliche Zusätze wie Kamille, Fenchel, Anis oder Süßholzwurzel gelten als magenfreundlich und können Beschwerden wie Blähungen oder Krämpfe lindern. Besonders bei älteren Hunden, die zusätzlich unter kognitiven Veränderungen leiden, haben sich natürliche Zusatzstoffe als gut verträglich erwiesen.
Eine sanfte Unterstützung durch Naturstoffe ersetzt keine tierärztliche Diagnose, kann aber im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts sinnvoll integriert werden. Wichtig ist eine sorgfältige Auswahl und Dosierung der Mittel, idealerweise in Absprache mit einem erfahrenen Tierernährungsberater.
5. Fütterungspraxis: Rhythmus, Mengen, Futterumstellung und Fasten
Neben der Auswahl des Futters spielt auch die Fütterungspraxis eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei empfindlichen Hunden empfiehlt sich ein strukturierter Fütterungsrhythmus.
Portionsgröße
Kleine Mahlzeiten entlasten den Verdauungstrakt und sorgen für eine gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen. Die Portionsgröße sollte individuell angepasst werden, basierend auf Alter, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand des Hundes. Ein Zuviel kann den Darm überfordern, ein Zuwenig führt zu Mangelerscheinungen.
Temperatur
Auch sollte das Futter nicht zu heiß oder zu kalt serviert werden, da Temperaturschwankungen die Magenaktivität beeinflussen können.
Futterumstellung
Bei Futterumstellungen ist besondere Vorsicht geboten. Ein schrittweiser Übergang über mehrere Tage hinweg hilft, den Darm nicht unnötig zu reizen. Hierzu wird das neue Futter langsam unter das bisherige gemischt und der Anteil täglich gesteigert. Diese Vorgehensweise ist vor allem bei sensiblen Hunden oder bei Erkrankungen wie Übergewicht besonders empfehlenswert.
Ein achtsamer Umgang mit der Fütterungspraxis fördert nicht nur die Darmgesundheit, sondern stärkt auch das Wohlbefinden des Hundes insgesamt. Rituale wie ein ruhiger Fressplatz oder das Vermeiden von Futterstress tragen ebenfalls zu einer besseren Verträglichkeit bei.
Fasten
Werden mehrere kleine Mahlzeiten gefüttert, bietet es sich an, diese in einem zuvor festgelegten Zeitfenster, etwa zwischen 9 und 17 Uhr, zu geben. So entsteht eine Fütterungsphase von 8 Stunden und eine Fastenphase von 16 Stunden über Nacht. Wird auch eine längere Fastenphase gut vertragen, etwa von 18 Stunden, so kann dies dem Darm noch mehr Zeit zur Regeneration und dem Abbau von Entzündungen geben.
6. Vorbeugende Maßnahmen und Alltagstipps
Eine gesunde Verdauung beginnt bereits im Alltag. Hygiene, Bewegung und vor allem Stressvermeidung gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Verunreinigtes Wasser, Essensreste oder Kontakt mit Hinterlassenschaften infizierten Artgenossen können leicht zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Daher ist Sauberkeit im Haushalt und auf Spaziergängen essenziell.
Regelmäßige Bewegung fördert die Darmtätigkeit und unterstützt die natürliche Entgiftung des Körpers. Auch mentale Auslastung wirkt sich positiv auf die Verdauung aus, denn Stress kann die Magen-Darm-Funktion erheblich beeinträchtigen. Dies gilt besonders bei Hunden mit hormonellen Störungen, bei denen sich Stress noch stärker auf das Verdauungssystem auswirken kann.
Vorsicht ist auch bei Leckerlis geboten. Viele kommerzielle Snacks enthalten Zucker, Farbstoffe oder Konservierungsmittel, die die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Auch werden oft minderwertige Abfälle aus der Fleischverarbeitung und Massentierhaltung, voller Hormone und Antibiotika, eingesetzt. Besser geeignet sind naturbelassene Belohnungen wie Kausnacks aus reinem Fleisch, die auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sind.
Regelmäßige Gesundheitschecks und eine sensible Beobachtung des Hundeverhaltens helfen dabei, frühzeitig Veränderungen zu erkennen und gegenzusteuern. Ein ganzheitlicher Blick auf Ernährung, Umfeld und Lebensgewohnheiten bietet die beste Basis für eine stabile Darmgesundheit.
7. Fazit: Mit der richtigen Ernährung zu einem gesunden Verdauungssystem
Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Gesunderhaltung des Magen-Darm-Trakts. Eine ausgewogene, hochwertige und auf den individuellen Hund abgestimmte Fütterung kann helfen, Beschwerden zu lindern, Rückfällen vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Besonders bei chronischen Erkrankungen oder bei Hunden mit empfindlicher Verdauung empfiehlt sich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Futterplan. Hierbei ist es sinnvoll, auch gezielt auf begleitende Faktoren wie Bewegung, Stressmanagement und natürliche Zusätze zu achten. Dabei kann eine Kombination aus konventionellen Methoden und natürlichen Therapieansätzen ein wertvoller Bestandteil der Gesundheitsvorsorge sein.
Langfristig profitieren Hunde von einem stabilen Verdauungssystem durch mehr Energie, ein glänzendes Fell, stärkere Abwehrkräfte und ein ausgeglichenes Verhalten. Vor allem verschwinden leidvolle Entzündungen und Schmerzen, und die gewonnene Lebensqualität ist die Mühe wert. Die Umstellung auf eine artgerechte Ernährung ist ein Prozess, der Geduld und Beobachtung erfordert, sich jedoch nachhaltig auf die Gesundheit des Vierbeiners auswirken kann.
Die Magen-Darm-Gesundheit ist eng mit vielen anderen Körpersystemen verknüpft – sie zu fördern bedeutet, ganzheitlich für den Hund zu sorgen. Die bewusste Wahl von Futter und Ergänzungen ist dabei ein zentraler Schritt.