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1. April 2025Durchfall bei Hunden: Ursachen und wie die Ernährung helfen kann
Durchfall gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen bei Hunden und kann viele Ursachen haben. In den meisten Fällen handelt es sich um ein kurzfristiges Problem, das nach ein bis zwei Tagen wieder verschwindet. Doch manchmal kann anhaltender oder wiederkehrender Durchfall auf eine ernstere Erkrankung hinweisen. Neben der akuten Form gibt es auch chronischen Durchfall, der über Wochen oder sogar Monate bestehen kann. Dieser kann den Hund schwächen und langfristig zu Mangelerscheinungen führen.
Die Ursachen reichen von harmlosen Magen-Darm-Verstimmungen durch eine ungewohnte Futteraufnahme bis hin zu ernsthaften Infektionen oder chronischen Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, auf die Begleitumstände zu achten: Treten zusätzlich Fieber, Erbrechen oder Lethargie auf, sollte tierärztlicher Rat eingeholt werden. Auch Blut im Kot oder eine starke Verschlechterung des Allgemeinzustands sind Warnsignale, die einen umgehenden Tierarztbesuch erfordern.
In vielen Fällen können eine gezielte Nahrungsergänzung und Ernährungsumstellung helfen, die Verdauung primär zu stabilisieren und den Darm dann langfristig gesund zu halten. Eine Schonkost, ergänzt durch darmfreundliche Nährstoffe, kann die Genesung unterstützen, beschleunigen und weiteren Beschwerden vorbeugen.
Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen, die Rolle der Ernährung sowie natürlicher Mittel bei der Behandlung und Vorbeugung von Durchfall bei Hunden näher beleuchtet.

Die richtige Ernährung für Hunde mit Durchfall
Häufige Ursachen von Durchfall bei Hunden
Durchfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Während die häufigsten Auslöser relativ harmlos sind und die Symptome schnell wieder abklingen, gibt es auch ernstere Gründe, die eine tierärztliche Untersuchung erforderlich machen. Die häufigsten Ursachen für Durchfall bei Hunden sind:
Futterunverträglichkeiten und Allergien
Viele Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Futtermittelbestandteile. Getreide, künstliche Zusatzstoffe oder bestimmte Eiweißquellen wie Schwein, Rind oder Huhn können Verdauungsprobleme auslösen. Hier kann eine angepasste Ernährung wie etwa mit getreidefreiem Hundefutter helfen. Auch plötzliche Futterumstellungen oder der Verzehr von ungeeigneten Lebensmitteln aus der menschlichen Ernährung können zu Durchfall führen.
Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten
Bakterielle Infektionen wie Salmonellen oder Campylobacter können zu schwerem Durchfall führen. Auch Viren wie das Parvovirus oder Rotaviren sind mögliche Auslöser. Zudem können Darmparasiten wie Giardien oder Würmer die Verdauung stören und anhaltenden Durchfall verursachen.
Stress und Umweltfaktoren
Hunde sind sensible Tiere, und Stress kann sich direkt auf die Verdauung auswirken. Veränderungen im Alltag, Reisen, neue Bezugspersonen oder laute Geräusche können Stressreaktionen auslösen, die zu Durchfall führen. Gifte im Haushalt, etwa durch Reinigungsmittel, können die Darmflora stören und so schleichende Verdauungsprobleme auslösen. Auch das Fressen von Abfällen oder verrotteten Lebensmitteln können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Medikamente (Antibiotika, Entwurmungkuren) und ihre Nebenwirkungen
Einige Medikamente, insbesondere Antibiotika, Entwurmungsmittel oder Entzündungshemmer, können als Nebenwirkung kurz- wie auch langfristig Durchfall verursachen. Sie greifen in das natürliche Gleichgewicht der Darmflora ein und zerstören insbesondere die für ein gesunde Darmfunktion essentiellen positiven Darmbakterien.
So wird ein Nährboden für krankmachende Keime geschaffen, wie eine Überwucherung des Darms mit Pilzen, die sich nun unkontrolliert vermehren können, einer krankhaften pH-Wert Veränderung im Darm und anschließender starker Vermehrung pathogener Bakterien.
Ist eine solche Schieflage des empfindlichen Mikrobioms erst einmal entstanden, kann es lange dauern und aufwändige Maßnahmen erfordern, bis sich die Darmflora und damit die Verdauung wieder normalisieren kann.
Eine Bindung von Giften, kombiniert mit einer Ernährung, die das Wachstum positiver Darmbakterien und einen normalen pH-Wert im Darm fördert, sowie die begleitende Gabe von Probiotika können helfen, die Darmflora schneller wieder zu stabilisieren.
Durchfallursachen erkennen für eine Ernährungsanpassung
Die genaue Ursache des Durchfalls zu erkennen, ist entscheidend für die richtige Behandlung. Denn neben der medizinischen Versorgung spielt dann die Ernährung eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Verdauungssystems. Im nächsten Abschnitt wird darauf eingegangen, wie eine gezielte Ernährung helfen kann, Durchfall zu lindern und den Darm langfristig zu stärken.
Die Rolle der Ernährung bei der Durchfallbehandlung
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Durchfall und kann helfen, die Verdauung langfristig zu stabilisieren. Eine gezielte Futterwahl unterstützt den Darm bei der Regeneration und verhindert eine weitere Reizung des momentan empfindlichen Magen-Darm-Trakts.
Liegt der Auslöser des Durchfalls im bisherigen Futter, ist es im ersten Schritt sinnvoll, über eine Ausschlussdiät zu bestimmen, welche Bestandteile des Futters zu Durchfall führen und welche gut vertragen werden.
Erste Maßnahme bei akutem Durchfall: Fasten
Um dem Darm die Möglichkeit zu geben, sich von der aktuellen Reizung zu erholen, sollte er primär eine gewisse Zeit nicht mit weiteren Stoffen, die verdaut werden müssen, belastet werden. Eine komplette Entlastung durch Fasten sollte also immer die erste Maßnahme sein: Mindestens 24 Stunden nur Wasser zur Verfügung stellen, ggf. auch auf 48h verlängern.
Leicht verdauliche Nahrung und Schonkost
Im Anschluss an das Fasten kann mit Brühe gestartet werden – wichtig, wenn diese fertig gekauft wird: Sie muss frei von Zwiebeln, Lauch und Knoblauch sein.
Anschließend ist eine leicht verdauliche Schonkost empfehlenswert. Dazu gehören Karottenbrei und andere leicht verdauliche Gemüse, gekochte und pürierte Süßkartoffeln oder Kartoffeln, sowie kleine Mengen gekochtes Bio-Fleisch (wie Rind, Hühnchen, Pute oder Wild) oder magerer Seefisch. Diese Lebensmittel belasten den Darm nicht zusätzlich und liefern gleichzeitig wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Proteine.
Wichtige Nährstoffe für die Darmgesundheit
Um den Darm zu stärken, sind bestimmte Nährstoffe besonders wichtig. Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Lebertran und Algenöl enthalten sind, haben eine entzündungshemmende Wirkung. Ballaststoffe wie Flohsamenschalen und Kokosmehl fördern die gesunde Darmflora und regulieren die Kotkonsistenz. Auch hochwertige Proteine und kleine Mengen leicht verdaulicher Kohlenhydrate sind gut für die Regeneration des Darms.
Bedeutung von Probiotika und Präbiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, welche die Darmflora positiv beeinflussen. Sie helfen, das Gleichgewicht der Bakterien im Darm wiederherzustellen und die Verdauung zu regulieren. Präbiotika, wie Ballaststoffe aus Gemüse, aber auch Akazienfaser oder FOS (Fructooligosaccharide), dienen als Nahrung für die guten Darmbakterien und unterstützen so deren Wachstum. Die Kombination beider Stoffe kann eine nachhaltige Verbesserung der Darmgesundheit bewirken.
Eine gezielte Ernährungsstrategie kann also nicht nur akuten Durchfall lindern, sondern auch langfristig die Verdauung stabilisieren. Im nächsten Abschnitt werden bewährte Hausmittel und unterstützende Maßnahmen vorgestellt, die den Heilungsprozess zusätzlich fördern können.
Hausmittel und unterstützende Maßnahmen bei Durchfall
Neben einer gezielten Ernährungsumstellung können verschiedene Hausmittel helfen, den Durchfall zu lindern und die Darmgesundheit zu stabilisieren. Einige natürliche Mittel wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und unterstützen die Regeneration des Darms.
Morosche Karottensuppe und andere natürliche Helfer
Die Morosche Karottensuppe ist ein bewährtes Hausmittel bei Durchfall. Durch das lange Kochen der Karotten entstehen spezielle Zuckermoleküle (Oligogalakturonide), die sich an schädliche Bakterien anheften und sie aus dem Darm transportieren. Die Suppe kann einfach zubereitet und dem Hund mehrmals täglich in kleinen Portionen angeboten werden – gegebenenfalls mit etwas Brühe angereichert, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Ein weiterer natürlicher Helfer sind geriebene Bio-Äpfel mit Schale, die Pektin enthalten, das überschüssiges Wasser bindet. Auch gekochter Kürbis oder Süßkartoffeln sind leicht verdaulich und liefern wertvolle Nährstoffe.
Heilerde, Zeolith und Bentonit
Giftstoffe zu binden, so zu neutralisieren und anschließend auszuscheiden ist eine zentrale Maßnahme bei Durchfall. Hier kommt traditionell Heilerde zum Einsatz, idealerweise in einer ultrafeinen Form.
Noch einmal um den Faktor 10 bis 20 feiner sind Zeolith und Bentonit – zwei mineralstoffreiche Tonerden mit im Vergleich zu Heilerde stark erhöhter Bindungsfähigkeit (Adsorptionskraft). So können sie Giftstoffe, Schwermetalle und Bakterien noch stärker binden und zur Entgiftung und Darmreinigung eingesetzt werden.
Die Einnahme von Zeolith oder Bentonit sollte am besten auf leeren Magen erfolgen – entweder 30 Minuten vor den Mahlzeiten oder mindestens eine Stunde danach. Außerdem sollten sie nicht mit anderen Nahrungsergänzungen kombiniert werden, da sie deren Aufnahme im Darm blockieren können.
Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytausgleich
Durch den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall kann es schnell zu Dehydrierung kommen, was immer auch einen Elektrolytverlust bedeutet. Besonders gefährdet sind kleine Hunde und Welpen.
Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass Hunde mit Durchfall ausreichend trinken. Ist die Akzeptanz für Wasser vorübergehend schlecht, kann Wasser auf eine 10 oder 20 ml Spritze aufgezogen und direkt ins Mäulchen gegeben werden.
Eine leichte Brühe, idealerweise selbst gekocht ausschließlich mit Fleisch, Knochen und Gemüse (frei von Zwiebelgewächsen) enthält zusätzlich wichtige Mineralstoffe und andere Nährstoffe, die bei Durchfall verloren gehen.
Bei starkem Flüssigkeitsverlust kann auch eine Elektrolytlösung helfen, den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Diese kann aus Wasser, einer Prise hochwertigem Salz (etwa Himalayasalz) und Nährhefeflocken selbst hergestellt oder als fertige Lösung vom Tierarzt bezogen werden.
Schonkost-Rezepte für empfindliche Hunde
Eine angepasste Ernährung ist essenziell, um die Verdauung zu entlasten. Bewährte Schonkost-Mahlzeiten bestehen aus einer leicht verdaulichen Eiweißquelle (z. B. gekochtes Huhn, mageres Rindfleisch oder Fisch), einer gut verträglichen Kohlenhydratquelle (z. B. Reis oder Kartoffeln) und schonenden Gemüsesorten wie Karotten oder Zucchini.
Ein einfaches Rezept für eine darmfreundliche Mahlzeit ist:
- 100 g gekochtes Bio-Rind, Hühnchen oder Pute (ohne Haut und Knochen)
- 50 g gekochte Süßkartoffeln
- 50 g gekochte Karotten oder Kürbis
- 1 TL Leinöl oder Kokosöl
Diese Mischung kann in kleinen Portionen über den Tag verteilt gefüttert werden, bis sich die Verdauung normalisiert hat.
Die richtige Ernährung und unterstützende Maßnahmen können helfen, den Hund schnell wieder auf die Beine zu bringen. Doch noch besser ist es, Durchfall gar nicht erst entstehen zu lassen. Wie die Ernährung langfristig dazu beitragen kann, zeigen wir im nächsten Abschnitt.
Vorbeugung: Wie die richtige Ernährung langfristig helfen kann
Um Durchfall bei Hunden langfristig zu vermeiden, spielt die richtige Ernährung eine zentrale Rolle. Eine ausgewogene, gut verträgliche Fütterung unterstützt und regeneriert die Darmflora, stärkt das Immunsystem und kann empfindliche Verdauungssysteme entlasten.
Hochwertiges Futter für eine stabile Verdauung
Die Qualität des Futters hat einen direkten Einfluss auf die Darmgesundheit. Hochwertiges Futter mit natürlichen Zutaten, ohne künstliche Zusatzstoffe oder minderwertige Füllstoffe, reduziert das Risiko für Verdauungsprobleme.
Proteine aus hochwertigen Quellen wie Lamm, Wild, Bio-Ente, Bio-Rind, Insektenprotein und Fisch aus Wildfang sind besser verträglich und liefern erheblich mehr Nährstoffe als Fleischmehle oder Nebenprodukte minderer Qualität.
Bio-Zutaten, wie Gemüse, Obst, Kräuter und Öle, sind frei von Chemikalien wie Fungiziden, Herbiziden, Insektiziden und anderen Schadstoffen, die bei Zutaten aus konventionellem Anbau vorkommen und wichtige Darmbakterien zerstören können. Zutaten, die mit Pestiziden belastet sind, können oft unterschätzte Auswirkungen auf die Darmflora haben – und so langfristig nicht nur Durchfall häufiger auftreten lassen, sondern auch das Immunsystem und viele weitere für die Gesundheit wichtige Vorgänge im Körper schwächen.
Bedeutung von Ballaststoffen für die Darmflora
Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle für eine gesunde Verdauung. Sie fördern die Darmbewegung und helfen, eine gesunde Bakterienflora (Mikrobiom) zu erhalten. Natürliche Quellen für Ballaststoffe sind beispielsweise Karotten, Kürbis, Zucchini, Süßkartoffeln oder Flohsamenschalen. Eine ausgewogene Ballaststoffzufuhr kann sowohl Verstopfung als auch Durchfall vorbeugen.
Vermeidung von Futterumstellungen und künstlichen Inhaltsstoffen
Plötzliche Futterumstellungen gehören zu den häufigsten Auslösern von Durchfall. Um den Darm nicht zu überfordern, sollten neue Futtersorten schrittweise über mehrere Tage hinweg eingeführt werden.
Ein weiteres Risiko stellen schädliche Inhaltsstoffe dar, die in minderwertigem Futter enthalten sein können. Besonders problematisch sind künstliche Konservierungsstoffe, Zuckerzusätze oder schwer verdauliche Füllstoffe. Welche ungesunden Hundefutter-Zutaten vermieden werden sollten, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.
Durch eine bewusste Fütterung mit hochwertigen Zutaten, den richtigen Nährstoffen und einer angepassten Fütterungsstrategie lässt sich die Verdauung stabilisieren und Durchfall langfristig vorbeugen. Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu einem vitalen und glücklichen Hund.