Leishmaniose-Behandlung beim Hund
Die Therapie von Leishmaniose bei Hunden umfasst häufig eine Kombination aus antiparasitären Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen, um die Symptome zu lindern und die Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Es gibt auch einige natürliche Ansätze, die die Therapie ergänzen können, auch wenn sie, ebenso wie die medikamentöse Behandlung, keine Heilung garantieren.
Medikamente zur Behandlung von Leishmaniose bei Hunden
Typischerweise werden folgende Medikamente zur Behandlung von Leishmanien bei Hunden eingesetzt. Sie können die Krankheit jedoch nicht heilen, sondern nur helfen, die Symptome zu lindern. Darüber hinaus haben sie teils starke Nebenwirkungen:
1. Allopurinol
- Wirkweise: Hemmt die DNA-Synthese des Parasiten und verhindert so dessen Vermehrung.
- Nebenwirkungen:
- Bildung von Xanthinsteinen in der Blase (Urolithiasis).
- Seltener: Erbrechen, Durchfall oder Hautreaktionen.
2. Miltefosin
- Wirkweise: Tötet die Parasiten ab und hemmt deren Vermehrung.
- Nebenwirkungen:
- Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit.
- Schädigung der Nieren oder Leber bei längerer Anwendung.
- Besonderheiten: Wird oft mit Allopurinol kombiniert.
3. Meglumine-Antimonat (z. B. Glucantime®)
- Wirkweise: Greift in die Stoffwechselprozesse des Parasiten ein.
- Nebenwirkungen:
- Schmerzen an der Injektionsstelle.
- Nieren- und Leberschäden.
- Muskelschwäche, Anorexie, Durchfall.
4. Amphotericin B
- Wirkweise: Ein starkes Antimykotikum, das die Zellmembran des Parasiten zerstört.
- Nebenwirkungen:
- Stark nierenschädigend (Nephrotoxizität).
- Fieber, Erbrechen, Durchfall.
- Entzündung an der Injektionsstelle.
5. Domperidon
- Wirkweise: Stimuliert das Immunsystem und hilft dem Hund, den Parasiten besser zu kontrollieren.
- Nebenwirkungen:
- Appetitlosigkeit.
- Gelegentlich: Lethargie oder Magen-Darm-Beschwerden.
6. Impromune
- Wirkweise: Impromune ist ein immunmodulatorisches Ergänzungsfuttermittel für Hunde mit Leishmaniose. Ziel ist es, die Immunantwort des Hundes gegen die Parasiten zu stärken. Es enthält zwei Hauptwirkstoffe:
- Nukleotide (von Kälbern abgeleitet): Unterstützen die Bildung neuer Immunzellen.
- AHCC® (aktiviertes Hexose-gebundenes Compound): Ein Pilzextrakt, der die Aktivität natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) und anderer Immunzellen steigert.
- Nebenwirkungen:
- In der Regel gut verträglich.
- Gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall.
- Besonderheiten:
- Wird oft begleitend zur medikamentösen Therapie eingesetzt, um die Immunabwehr zu stärken.
- Nicht als einzige Therapie geeignet – sollte immer mit anderen spezifischen Behandlungsmaßnahmen kombiniert werden.
7. Letifend
- Wirkweise: Letifend ist ein Impfstoff, der vorbeugend gegen Leishmaniose eingesetzt wird. Der Impfstoff enthält Proteine des Leishmania-Parasiten, die eine Immunantwort im Hund auslösen, ohne die Krankheit selbst auszulösen. Dadurch kann das Risiko einer Infektion reduziert werden.
- Nebenwirkungen:
- Häufig:
- Leichte Schwellung oder Rötung an der Injektionsstelle.
- Müdigkeit oder leichte Fieberreaktionen nach der Impfung.
- Selten:
- Allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz.
- Appetitverlust oder kurzfristige Magen-Darm-Beschwerden.
- Häufig:
- Besonderheiten:
- Letifend ist prophylaktisch wirksam und wird gesunden Hunden verabreicht, um sie vor einer Infektion zu schützen.
- Ergänzt Schutzmaßnahmen wie Sandmückenschutzmittel, ersetzt diese jedoch nicht vollständig.
Natürliche Mittel zur Unterstützung der Behandlung von Leishmaniose
Natürliche Mittel können die schulmedizinische Therapie unterstützen, sie ersetzen jedoch keine antiparasitäre Behandlung. Folgende Ansätze haben sich bewährt:
1. Stärkung des Immunsystems
- Mittel:
- Echinacea: Fördert die Immunabwehr.
- Astragalus-Wurzel: Unterstützt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.
- Vorteile: Kann helfen, die Parasitenlast zu reduzieren.
- Einschränkungen: Nicht immer für immungeschwächte Hunde geeignet.
2. Ernährung
- Fokus: Eine purinarme Ernährung, reich an natürlichen Vitaminen und Nährstoffen, hochwertiger, natürlicher Hundenahrung ohne synthetische Zusätze.
- Zusatzstoffe:
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lebertran und Algenöl): Entzündungshemmend.
- Kurkuma: Natürlich entzündungshemmend und antioxidativ. Olivenöl verstärkt die Wirkung.
- Probiotika: Fördern die Darmgesundheit und unterstützen die Immunabwehr.
3. Kräuter und Pflanzenstoffe
- Brennnesselwurzel: Wirkt entzündungshemmend.
- Mariendistel: Unterstützt die Leberfunktion, besonders bei medikamentöser Belastung.
- Knoblauch (in kleinen Mengen): Antimikrobiell und antiparasitär.
4. Homöopathische Mittel
- Einige Tierhalter berichten von positiven Erfahrungen mit homöopathischen Komplexmitteln, z. B. auf Basis von Silicea oder Arsenicum album.
5. Alpha-Bisabolol
- Wirkweise:
- Alpha-Bisabolol ist ein entzündungshemmender und hautheilender Wirkstoff, der aus der Kamille gewonnen wird. Es hat nachweislich antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften.
- Wirkt gegen Haut- und Schleimhautentzündungen, die bei Leishmaniose häufig auftreten, und kann die Wundheilung fördern.
- Einsatz in der Therapie:
- Äußerliche Anwendung auf entzündeter Haut oder Wunden.
- Kann Entzündungen lindern und unterstützt die Regeneration der Haut.
- Vorteile:
- Sehr gut verträglich, auch bei empfindlicher Haut.
- Einschränkungen:
- Keine direkte antiparasitäre Wirkung. Sollte nur ergänzend eingesetzt werden.
2. Artemisinin (aus dem einjährigen Beifuß)
- Wirkweise:
- Artemisinin und seine Derivate (z. B. Artesunat) wirken antiparasitär und sind bekannt aus der Malariatherapie. Sie zerstören Parasiten durch die Freisetzung reaktiver Sauerstoffspezies.
- Beim Einsatz gegen Leishmania zeigen Studien vielversprechende Ergebnisse, insbesondere zur Reduktion der Parasitenlast.
- Einsatz in der Therapie:
- Als unterstützendes Mittel zur medikamentösen Behandlung.
- Gering dosiert oral oder in Extraktform.
- Vorteile:
- Natürlicher Ursprung, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
- Nebenwirkungen:
- In höheren Dosen möglicherweise lebertoxisch.
- Mögliche gastrointestinale Beschwerden (Erbrechen, Durchfall).
- Besonderheiten:
- Anwendung nur in Absprache mit einem Tierarzt, da eine präzise Dosierung wichtig ist.
3. Immunmodulierende Mittel von Sanum (Isopathie)
- Wirkweise:
- Sanum-Präparate basieren auf isopathischen Ansätzen, die das Immunsystem harmonisieren und die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Parasiten stärken sollen.
- Beispiele:
- Mucokehl, Sanuvis, Notakehl, Nigersan: Können das Immunsystem bei chronischen Infektionen unterstützen
- Utilin: Regt die spezifische Immunabwehr an.
- Einsatz in der Therapie:
- Kombiniert mit schulmedizinischen Ansätzen oder als langfristige Begleittherapie.
- Oft in Form von Tropfen, Kapseln oder Injektionen.
- Vorteile:
- Können bei chronischen und schwer behandelbaren Fällen unterstützend wirken.
- Einschränkungen:
- Wirkung ist individuell unterschiedlich, wissenschaftliche Evidenz für Leishmaniose begrenzt.
4. Shiitakepilze (Lentinula edodes)
- Wirkweise:
- Shiitake ist reich an Polysacchariden wie Lentinan, das immunstimulierende und antitumorale Effekte haben kann.
- Fördert die Aktivität von Makrophagen und natürlichen Killerzellen, die bei der Parasitenabwehr eine wichtige Rolle spielen.
- Einsatz in der Therapie:
- Pulver, Extrakte oder als Ergänzungsfuttermittel.
- Kann das das Immunsystem unterstützen und Entzündungen lindern.
- Vorteile:
- Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
- Gut verträglich bei Hunden.
- Nebenwirkungen:
- Sehr selten Magen-Darm-Beschwerden.
5. Weitere Heilpilze
- Reishi (Ganoderma lucidum):
- Wirkweise: Kann das Immunsystem stärken, antioxidativ, entzündungshemmend wirken und helfen, die Belastung durch Parasiten zu reduzieren.
- Einsatz: Pulver oder Extrakte zur Langzeitunterstützung.
- Coriolus (Schmetterlingstramete):
- Wirkweise: Kann immunstimulierend und entzündungshemmend wirken, die Leberfunktion und die Parasitenabwehr unterstützen.
- Maitake (Grifola frondosa):
- Wirkweise: Enthält Beta-Glucane, die die Immunantwort fördern und antioxidativ wirken. Nützlich bei chronischen Erkrankungen.
Integration natürlicher Mittel in den Therapieplan:
- Akute Therapie: Artemisinin kann zur Reduktion der Parasitenlast beitragen. Begleitend fördern Shiitake und Reishi die Immunabwehr.
- Langzeitmanagement: Shiitake und andere Heilpilze stärken das Immunsystem, während Alpha-Bisabolol Hautsymptome lindert. Sanum-Präparate können als Immunmodulatoren langfristig eingesetzt werden.
- Ergänzend zur schulmedizinischen Therapie: Diese Mittel unterstützen die Behandlung und lindern Nebenwirkungen, z. B. durch Unterstützung der Leber und des Immunsystems.
Fazit
- Medikamente wie Allopurinol, Miltefosin und Glucantime® sind effektive Mittel, um die Parasiten zu bekämpfen.
- Natürliche Ansätze können unterstützend wirken, insbesondere zur Stärkung des Immunsystems und zum Schutz vor Nebenwirkungen der Medikamente.
- Eine frühzeitige Diagnose und ein abgestimmter Behandlungsplan mit einem Tierarzt sind entscheidend.
Alles zur Erkrankung, Symptomen und Ernährung von Hunden bei Leishmaniose haben wir in unserem Übersichtsartikel zusammengefasst.