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Leishmaniose ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die durch Sandmücken übertragen wird. Besonders tückisch ist, dass die Erkrankung oft schleichend verläuft und erste Symptome über Monate oder sogar Jahre unbemerkt bleiben können. Viele Hunde zeigen anfangs nur unspezifische Anzeichen, die leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können.
Eine frühzeitige Erkennung der Symptome kann entscheidend sein, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und eine gezielte Behandlung einzuleiten. Je früher Maßnahmen ergriffen werden, desto besser sind die Chancen, die Lebensqualität des Hundes langfristig zu erhalten. Regelmäßige Untersuchungen und eine aufmerksame Beobachtung von Veränderungen am Hund sind daher essenziell.
Doch wie lässt sich eine Infektion mit Leishmaniose erkennen? Welche ersten Anzeichen sollten ernst genommen werden? Und worauf sollten Hundehalter besonders achten? Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Symptome – von den ersten Warnzeichen bis hin zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen.
Mehr Informationen zur Krankheit und geeigneten Ernährungsmöglichkeiten sind im Artikel zur Ernährung bei Leishmaniose zu finden.

Leishmaniose-Symptome beim Hund erkennen
Frühe Symptome: Erste Warnzeichen einer Infektion
Leishmaniose beginnt oft unauffällig, und gerade in den frühen Stadien sind die Symptome nicht immer eindeutig. Dennoch gibt es einige Warnsignale, die darauf hinweisen können, dass eine Infektion vorliegt. Wer seinen Hund genau beobachtet, kann erste Anzeichen frühzeitig erkennen und schnell reagieren.
Haut- und Fellveränderungen
Die Haut ist eines der ersten Organe, das von Leishmaniose betroffen sein kann. Frühe Symptome zeigen sich oft an bestimmten Körperstellen:
- Trockene, schuppige Haut, besonders an Ohrrändern, um die Augen und auf der Schnauze
- Kahle Stellen im Fell, meist zuerst an den Ohren, Augen, Nase und Pfoten
- Krustige oder entzündete Hautveränderungen, die schlecht heilen
Allgemeinzustand und Verhaltensänderungen
Hunde mit einer beginnenden Leishmaniose-Infektion zeigen oft ein verändertes Verhalten oder einen allgemeinen Rückgang ihrer Energie:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit – Der Hund wirkt weniger aktiv, spielt weniger oder schläft mehr als üblich
- Appetitlosigkeit – Eine verringerte Futteraufnahme kann auf eine beginnende Erkrankung hinweisen
- Schwellung der Lymphknoten – Besonders im Kopf- und Halsbereich können Lymphknoten vergrößert sein
Einfluss auf Augen, Verdauung und Immunsystem
Zusätzlich zu Haut- und Verhaltensveränderungen können sich die ersten Symptome auch in anderen Bereichen bemerkbar machen:
- Augenprobleme wie Entzündungen, Rötungen oder Trübungen der Hornhaut
- Durchfall oder Erbrechen, die auf eine Beteiligung des Magen-Darm-Trakts hinweisen
- Gewichtsverlust, auch wenn der Hund weiterhin frisst
Diese Symptome können zunächst unspezifisch wirken, doch in Kombination sind sie ernst zu nehmen. Frühzeitige Untersuchungen und Bluttests können helfen, eine mögliche Infektion rechtzeitig zu diagnostizieren. Detaillierte Informationen zu den frühen Symptomen sind im Artikel Leishmaniose-Schub beim Hund zu finden.
Fortgeschrittene Symptome: Organbeteiligung und systemische Auswirkungen
Wenn Leishmaniose nicht frühzeitig erkannt oder behandelt wird, kann sich die Infektion im Körper weiter ausbreiten und innere Organe befallen. In diesem Stadium ist die Krankheit oft bereits weit fortgeschritten, was die Behandlung erschwert und die Prognose verschlechtert. Eine rechtzeitige Reaktion ist daher entscheidend, um schwerwiegende Schäden zu vermeiden.
Schäden an Leber, Nieren und Knochenmark
Die sogenannte viszerale Leishmaniose betrifft innere Organe und kann lebensbedrohlich werden. Folgende Symptome deuten auf eine Beteiligung wichtiger Organe hin:
- Vergrößerte Leber und Milz – Sichtbar durch eine geschwollene Bauchregion
- Nierenprobleme – Vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen als Zeichen einer beginnenden Niereninsuffizienz
- Blutarmut (Anämie) – Blasse Schleimhäute und allgemeine Schwäche
Chronische Entzündungen und schleichender Gewichtsverlust
Ein weiteres Anzeichen für eine fortgeschrittene Leishmaniose sind Entzündungen im Körper. Diese können sich durch folgende Symptome äußern:
- Dauerhafte Hautentzündungen mit offenen Wunden, die schlecht heilen
- Brüchige, übermäßig wachsende Krallen
- Schwäche und Muskelschwund, oft mit fortschreitendem Gewichtsverlust
Störungen des Immunsystems und sekundäre Infektionen
Da Leishmaniose das Immunsystem des Hundes schwächt, können zusätzlich andere Erkrankungen auftreten:
- Häufige Infektionen, insbesondere der Haut oder Atemwege
- Fieber und allgemeines Unwohlsein
- Gelenkentzündungen, die zu Lahmheit und Schmerzen führen
Die fortgeschrittene Leishmaniose erfordert dringend eine tierärztliche Behandlung, um die Symptome zu lindern und Folgeschäden zu minimieren. Mehr zur viszeralen Form der Erkrankung ist im Artikel Was ist viszerale Leishmaniose? nachzulesen.
Spezifische Symptome: Haut, Krallen, Augen und Schleimhäute
Leishmaniose äußert sich nicht nur durch allgemeine Symptome wie Müdigkeit oder Gewichtsverlust, sondern zeigt sich auch an spezifischen Körperregionen des Hundes. Besonders häufig treten Veränderungen an Haut, Krallen, Augen und Schleimhäuten auf, die ein wichtiger Hinweis auf die Erkrankung sein können.
Typische Hautveränderungen
Die Haut ist eines der am stärksten betroffenen Organe bei einer Leishmaniose-Infektion. Folgende Symptome sind besonders häufig:
- Hautentzündungen an Ohrenrändern, Nase und um die Augen
- Schuppige, trockene Haut, oft sichtbar an Kopf, Beinen und Rücken
- Kahle Stellen (Alopezie), die sich vor allem im Gesicht und an den Pfoten zeigen
- Schlecht heilende Wunden, die immer wieder aufbrechen und bluten
Krallenveränderungen
Leishmaniose kann auch zu Veränderungen an den Krallen führen, die oft besonders auffällig sind:
- Brüchige oder deformierte Krallen, die unnatürlich schnell wachsen
- Schmerzen oder Entzündungen an den Krallenbetten
Augensymptome
Die Augen sind bei vielen erkrankten Hunden ebenfalls betroffen. Zu den typischen Symptomen gehören:
- Gerötete oder entzündete Augen
- Tränende oder verkrustete Augenlider
- Hornhauttrübungen, die das Sehvermögen beeinträchtigen können
Blasse Schleimhäute als Hinweis auf Blutarmut
Da Leishmaniose oft zu Blutarmut führt, sind die Schleimhäute des Hundes ein wichtiges diagnostisches Merkmal. Folgende Anzeichen können auf eine Anämie hinweisen:
- Blasse oder weißliche Schleimhäute, besonders am Zahnfleisch und den Augenlidern
- Schwäche und schnelle Erschöpfung
Die Symptome können sich im Laufe der Krankheit verstärken. Daher ist es wichtig, bereits frühe Veränderungen an Haut, Krallen oder Schleimhäuten ernst zu nehmen und tierärztlich abklären zu lassen. Weitere Informationen zur Diagnose und Behandlung sind im Artikel Leishmaniose-Schub beim Hund zu finden.
Wann zum Tierarzt? Diagnose und Bedeutung regelmäßiger Kontrollen
Da Leishmaniose eine chronisch verlaufende Erkrankung ist, können Symptome schleichend auftreten und anfangs unauffällig wirken. Viele Anzeichen, wie Hautveränderungen oder Appetitlosigkeit, sind nicht sofort eindeutig der Infektion zuzuordnen. Um eine sichere Diagnose zu stellen, sind tierärztliche Untersuchungen unerlässlich.
Tierärztliche Untersuchungsmethoden
Besteht der Verdacht auf Leishmaniose, können verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen:
- Bluttests: Bestimmung von Antikörpern gegen Leishmanien sowie Untersuchung von Organwerten
- Feinnadelbiopsie: Entnahme und Analyse von Gewebeproben aus geschwollenen Lymphknoten oder betroffenen Hautstellen
- Urin- und Nierentests: Kontrolle der Nierenfunktion, da diese häufig betroffen sind
- Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgen, um eine Organbeteiligung festzustellen
Frühzeitige Bluttests als Vorsorgemaßnahme
Hunde, die sich in Leishmaniose-Risikogebieten aufgehalten haben, sollten spätestens sechs Monate nach ihrer Rückkehr einem Bluttest unterzogen werden. Aufgrund der langen Inkubationszeit kann es mehrere Monate dauern, bis die Infektion nachweisbar ist. Frühe Tests helfen, die Erkrankung in einem noch gut behandelbaren Stadium zu erkennen.
Bedeutung regelmäßiger Gesundheitskontrollen
Selbst wenn der Hund keine offensichtlichen Symptome zeigt, kann die Krankheit bereits im Körper aktiv sein. Regelmäßige Gesundheitschecks sind daher besonders wichtig, wenn:
- Der Hund aus einem leishmaniosegefährdeten Gebiet stammt
- Nach einem Auslandsaufenthalt Haut- oder Fellveränderungen auftreten
- Plötzlicher Gewichtsverlust oder chronische Verdauungsprobleme beobachtet werden
Frühe Diagnose verbessert nicht nur die Behandlungsmöglichkeiten, sondern kann schwerwiegende Organschäden verhindern. Wer verdächtige Symptome bemerkt, sollte daher nicht zögern und den Tierarzt aufsuchen.
Weitere Informationen zur Behandlung und möglichen Therapieoptionen sind im Artikel Hundefutter bei Leishmaniose zu finden.