
Leishmaniose beim Hund: Symptome im Anfangsstadium
6. Februar 2025
Behandlung und Therapie von Leishmaniose bei Hunden
6. Februar 2025Was ist viszerale Leishmaniose?
Die viszerale Leishmaniose ist eine schwere, oft lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Leishmania verursacht wird. Sie wird hauptsächlich durch den Stich infizierter Sandmücken übertragen. „Viszeral“ leitet sich vom lateinischen „viscera“ (Eingeweide) ab – und bedeutet, dass sie vor allem innere Organe wie Leber, Niere oder Milz, aber auch das Knochenmark angreift.
Diese Form der Leishmaniose unterscheidet sich von der kutanen Leishmaniose, die vor allem Hautläsionen verursacht. Während kutane Infektionen oft lokal begrenzt bleiben, kann die viszerale Leishmaniose zu einer systemischen Erkrankung führen, die den gesamten Organismus schwächt und schwere gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Übertragungswege und Ursachen
Die Hauptüberträger sind Sandmücken (Phlebotomus in Europa und Lutzomyia in Amerika), die den Erreger beim Blutsaugen auf Hunde übertragen. Besonders in warmen, feuchten Klimazonen ist die Gefahr einer Infektion erhöht. Hunde gelten als Hauptreservoir der Krankheit, wodurch das Risiko für eine weitere Verbreitung steigt, wenn sie wiederholt von Sandmücken gestochen werden, die den Erreger dann weitertragen.
Risikofaktoren für eine Infektion sind:
- Aufenthalt in Endemiegebieten (kompletter Mittelmeerraum, Südamerika, Asien)
- Geschwächtes Immunsystem
- Fehlende Schutzmaßnahmen gegen Sandmücken
Nach der Infektion werden die Parasiten in den Makrophagen (Abwehrzellen) des Körpers aufgenommen, vermehren sich dort und können über lange Zeit unbemerkt bleiben, bevor erste Symptome auftreten.

Viszerale Leishmaniose sollte schnell erkannt werden
Symptome und Krankheitsverlauf
Die viszerale Leishmaniose entwickelt sich schleichend und bleibt oft über Wochen, Monate oder sogar Jahre unbemerkt. Die ersten Symptome sind unspezifisch und werden häufig nicht sofort mit der Krankheit in Verbindung gebracht.
Frühe Anzeichen der Erkrankung
Zu den ersten Symptomen gehören:
- Allgemeine Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit
- Fortschreitender Gewichtsverlust
- Fieberschübe, die unregelmäßig auftreten
- Schwaches Immunsystem, wodurch Infektionen häufiger werden
In vielen Fällen bleibt die Infektion lange unentdeckt, da die Symptome zunächst mild erscheinen und sich nurlangsam verschlimmern.
Fortschreitende Symptome und mögliche Komplikationen
Unbehandelt breitet sich die Infektion systemisch aus und führt zu ernsteren Gesundheitsproblemen:
- Vergrößerte Milz und Leber: Dies kann zu Bauchschmerzen und einem aufgeblähten Erscheinungsbild führen.
- Hautveränderungen: Haarausfall, schuppige Haut und schlecht heilende Wunden sind häufige Anzeichen.
- Blutarmut und Schwäche: Durch die Beeinträchtigung des Knochenmarks kann es zu Anämie kommen.
- Nierenprobleme: In fortgeschrittenen Fällen können Nierenschäden auftreten, die die Prognose weiter verschlechtern.
Ohne Behandlung führt die viszerale Leishmaniose oft zum Tod, da der Körper zunehmend geschwächt wird und lebenswichtige Organe versagen können.
Diagnose und Behandlung
Da die Symptome der viszeralen Leishmaniose unspezifisch sind, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zu vermeiden. Die Krankheit wird durch verschiedene Tests nachgewiesen, die der Tierarzt durchführen kann.
Gängige Diagnosemethoden beim Tierarzt
Um eine viszerale Leishmaniose eindeutig zu diagnostizieren, stehen folgende Methoden zur Verfügung:
- Bluttest: Antikörpernachweise im Blut geben Hinweise auf eine Infektion.
- Polymerase-Kettenreaktion (PCR): Eine empfindliche Methode, um das Erbgut der Leishmanien direkt nachzuweisen.
- Gewebeproben: Feinnadelbiopsien aus der Milz, dem Knochenmark oder den Lymphknoten liefern eine direkte Bestätigung.
- Urin- und Organwerte: Erhöhte Nierenwerte oder eine Vergrößerung von Leber und Milz können auf eine fortgeschrittene Erkrankung hindeuten.
Konventionelle und unterstützende Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der viszeralen Leishmaniose beim Hund erfordert eine langfristige Therapie. Ziel ist es, die Parasiten zu bekämpfen und das Immunsystem zu stabilisieren.
Medikamentöse Therapie
Zur Behandlung werden spezielle Antiparasitika eingesetzt:
- Allopurinol: Hemmt das Wachstum der Parasiten und wird meist langfristig verabreicht.
- Miltefosin: Wirkt direkt gegen Leishmanien.
- Meglumine-Antimonate: Oft in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt.
Unterstützende Maßnahmen
Zusätzlich zur medikamentösen Therapie können unterstützende Maßnahmen helfen, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern:
- Natürliche Leishmaniose-Mittel zur Unterstützung der Abwehr und Reduktion von Entzündungen
- Regelmäßige Blutuntersuchungen zur Überwachung der Organwerte
- Schonende Bewegung und Stressvermeidung
- Stärkung des Immunsystems durch Ernährung und Nahrungsergänzung
Ernährung bei Leishmaniose
Eine besondere Rolle spielt eine purinarme Ernährung bei Leishmaniose, um die Behandlung zu unterstützen und die Notwendigkeit von nebenwirkungsreichen Medikamenten zu reduzieren.
Obwohl eine vollständige Heilung im Normalfall nicht möglich ist, kann die Krankheit mit der richtigen Behandlung über viele Jahre kontrolliert werden und der Hund ein normales Leben führen.
Ernährung als unterstützende Maßnahme
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems und der allgemeinen Gesundheit von Hunden mit viszeraler Leishmaniose. Eine angepasste Fütterung kann helfen, die Belastung der Organe und Notwendigkeit von Medikamenten zu reduzieren und so das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
Einfluss der Ernährung auf das Immunsystem
Hunde mit Leishmaniose haben oft ein geschwächtes Immunsystem und benötigen eine Ernährung, die entzündungshemmend wirkt und die Organfunktionen unterstützt. Eine hochwertige, naturbelassene Fütterung kann dazu beitragen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Besonders wichtig sind:
- Hochwertige Proteine: Unterstützen den Muskelerhalt und liefern die Bausteine für Immunzellen und Enzyme. Sie sollten purinarm sein, da hohe Purinwerte die Nieren zusätzlich belasten können (mehr zu purinarmer Ernährung für Hunde).
- Omega-3-Fettsäuren: Wirken entzündungshemmend und unterstützen Haut sowie Fell.
- Antioxidantien: Die Vitamine A, C, D und E helfen, Zellschäden zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
- Gute Kohlenhydrate: Gemüse und moderate Mengen (Süß-)Kartoffeln sind gut verträglich, liefern viele Nährstoffe und Energie.
Sinnvolle Nahrungsergänzungen und spezielle Fütterung
Zusätzlich zur Hauptnahrung können gezielte Nahrungsergänzungen helfen, den Körper des Hundes zu entlasten:
- Hepatische (Leber-) Unterstützung: Mariendistel und Cholin fördern die Lebergesundheit.
- Probiotika: Unterstützen eine gesunde Darmflora und verbessern die Nährstoffaufnahme.
- Spirulina und Grünlippmuschel: Können das Immunsystem und die Gelenke stärken.
- Lebertran: Liefert entzündungshemmende Omega-3 Fettsäuren, Vitamin A und D
Eine individuell abgestimmte Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Besonders purinarme Fütterung kann hilfreich sein, um Nierenschäden zu minimieren (mehr dazu hier).
Prävention und Schutzmaßnahmen
Da die viszerale Leishmaniose durch Sandmücken übertragen wird, stehen vorbeugende Maßnahmen im Mittelpunkt, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Besonders in Endemiegebieten (wie in den warmen Monaten am Mittelmeer) ist ein effektiver Schutz entscheidend.
Maßnahmen zur Mückenabwehr
Sandmücken sind vor allem in den Abend- und Nachtstunden aktiv. Folgende Schutzmaßnahmen können helfen, einen Hund vor Stichen zu bewahren:
- Repellents: Spezielle Spot-on-Präparate oder Halsbänder mit Mückenschutz können das Risiko reduzieren.
- Schlafplatz optimieren: Hunde sollten nachts unbedingt in geschlossenen Räumen oder unter Moskitonetzen schlafen.
- Vermeidung von Mückenzonen: Feuchte, warme Gebiete mit hoher Mückendichte sollten gemieden werden.
Impfungen und andere prophylaktische Strategien
Mittlerweile gibt es Impfstoffe, die helfen können, das Immunsystem auf eine Infektion vorzubereiten. Diese Impfung bietet keinen Schutz vor einer Infektion, kann aber möglicherweise das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs verringern.
Weitere Maßnahmen umfassen:
- Regelmäßige Bluttests: Hunde, die in betroffenen Regionen leben oder reisen, sollten regelmäßig getestet werden, um eine frühe Diagnose zu ermöglichen.
- Vermeidung von Reisen in Risikogebiete: Falls möglich, sollten Reisen in Endemiegebiete vermieden, gut vorbereitet oder auf die kühleren Monate zwischen Oktober und März verlegt werden.
- Stärkung des Immunsystems: Ein gesunder Hund hat eine bessere Abwehr gegen Infektionen.
Da es keine 100 % sichere Vorbeugung gibt, ist eine Kombination aus verschiedenen Schutzmaßnahmen der beste Weg, um das Infektionsrisiko zu senken.