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6. Februar 2025Behandlung und Therapie von Leishmaniose bei Hunden
Leishmaniose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch Sandmücken auf Hunde übertragen wird. Besonders in südlichen Ländern wie Spanien, Italien oder Griechenland ist das Risiko einer Infektion hoch. Doch auch in Deutschland treten zunehmend Fälle auf, etwa bei im Ausland infizierten Hunden. Die Krankheit wird durch einzellige Parasiten der Gattung Leishmania verursacht und kann unbehandelt zu schweren Organschäden, Hautveränderungen und Gewichtsverlust führen – wie auch zu Immunsuppression, welche anfällig für weitere Infektionen macht.
Eine vollständige Heilung ist in den meisten Fällen zwar nicht möglich – durch eine gezielte Behandlung können jedoch die Symptome gelindert und vor allem die Krankheit unter Kontrolle gehalten werden.
Die Therapie umfasst in der Regel eine Kombination aus antiparasitären Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen wie spezieller Ernährung und immunstärkenden Präparaten. Auch natürliche Ansätze gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie helfen können, Nebenwirkungen zu reduzieren und das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, sowohl medikamentös als auch ergänzend durch naturheilkundliche Maßnahmen. Ziel ist, eine bestmögliche Lebensqualität für betroffene Hunde zu gewährleisten und gleichzeitig das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Behandlung von Leishmaniose für eine schnelle Genesung
Medikamentöse Behandlung
Die Behandlung der Leishmaniose bei Hunden basiert einerseits auf der Gabe spezifischer Medikamente. Diese können die Krankheit zwar nicht heilen, helfen aber, die Symptome zu lindern und die Vermehrung der Parasiten zu unterdrücken. Zu beachten sind auch ihre Nebenwirkungen.
Die Wahl des Medikaments hängt vom Schweregrad der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes und möglichen Nebenwirkungen ab.
1. Allopurinol
- Wirkweise: Hemmt die DNA-Synthese des Parasiten und verhindert so dessen Vermehrung.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Bildung von Xanthinsteinen in der Blase (Urolithiasis); seltener Erbrechen, Durchfall oder Hautreaktionen.
2. Miltefosin
- Wirkweise: Tötet die Parasiten ab und hemmt deren Vermehrung.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit; Schädigung von Nieren oder Leber bei längerer Anwendung.
- Besonderheiten: Wird oft mit Allopurinol kombiniert.
3. Meglumine-Antimonat (z. B. Glucantime®)
- Wirkweise: Greift in die Stoffwechselprozesse des Parasiten ein.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Schmerzen an der Injektionsstelle; mögliche Nieren- und Leberschäden; Muskelschwäche, Appetitlosigkeit oder Durchfall.
4. Amphotericin B
- Wirkweise: Ein starkes Antimykotikum, das die Zellmembran des Parasiten zerstört.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Stark nierenschädigend (Nephrotoxizität); Fieber, Erbrechen, Durchfall; Entzündungen an der Injektionsstelle.
5. Domperidon
- Wirkweise: Stimuliert das Immunsystem und hilft dem Hund, die Parasiten besser zu kontrollieren.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Appetitlosigkeit; gelegentlich Lethargie oder Magen-Darm-Beschwerden.
6. Impromune
- Wirkweise: Immunmodulatorisches Ergänzungsfuttermittel, das die Immunabwehr gegen Leishmanien stärkt.
- Hauptwirkstoffe: Nukleotide (fördern die Bildung neuer Immunzellen) und AHCC® (Pilzextrakt aus Shiitake zur Aktivierung natürlicher Killerzellen).
- Potenzielle Nebenwirkungen: Meist gut verträglich; gelegentlich Erbrechen oder Durchfall.
- Besonderheiten: Unterstützend zur medikamentösen Therapie, aber nicht als alleinige Behandlungsmethode.
7. Letifend (Impfstoff zur Prävention)
- Wirkweise: Enthält Proteine des Leishmania-Parasiten, die eine Immunantwort auslösen.
- Potenzielle Nebenwirkungen: Leichte Schwellung oder Rötung an der Injektionsstelle; Müdigkeit oder leichtes Fieber nach der Impfung; selten allergische Reaktionen.
- Besonderheiten: Vorbeugender Schutz, ergänzt aber nur andere Maßnahmen und ersetzt keinen konsequenten Mückenschutz.
Die Wahl der Therapie erfolgt in enger Absprache mit dem Tierarzt. In vielen Fällen ist eine Kombination mehrerer Medikamente notwendig, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen und Rückfälle zu vermeiden.
Natürliche Unterstützung der Therapie
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung existiert eine Reihe von natürlichen Ansätzen, welche die Therapie von Leishmaniose bei Hunden immens unterstützen können. Sie ersetzen keine antiparasitäre Behandlung, sondern dienen als ergänzende Maßnahmen, um das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu reduzieren und Nebenwirkungen der Medikamente zu lindern.
1. Stärkung des Immunsystems
- Echinacea: Fördert die Immunabwehr und kann helfen, die körpereigene Abwehr gegen den Parasiten zu stärken.
- Astragalus-Wurzel: Unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und kann die Parasitenlast reduzieren.
- Vitamin D3 (mit K2): (z.B. aus Lebertran, Eigelb) reguliert das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend; stärkt die Aktivität von T-Zellen, die Krankheitserreger bekämpfen.
- Zink: (z.B. aus Meeresfrüchten, Eigelb, Fleisch) ist essentiell für die Funktion von Immunzellen; wirkt antimikrobiell, entzündungshemmend und unterstützt die Wundheilung.
- Natürliches Vitamin A: (z.B. aus Bio-Leber, Lebertran) fördert die Funktion von Immunzellen; stärkt die Schleimhäute in Darm und Atemwegen, schützt die Haut.
- Magnesium: (z.B. aus grünem Gemüse) ist ein Kofaktor für die Synthese von Vitamin D; reguliert Entzündungen und reduziert oxidative Stressreaktionen; fördert die Produktion von Antikörpern.
2. Ernährungsoptimierung
- Purinarm: Eine purinarme Ernährung entlastet die Nieren und kann helfen, die Nebenwirkungen von Allopurinol zu minimieren.
- Omega-3-Fettsäuren: (z. B. aus Lebertran oder Algenöl) wirken entzündungshemmend und unterstützen die Zellgesundheit.
- Kurkuma: Hat natürliche antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Wirkung wird durch die Kombination mit Olivenöl um ein Vielfaches verstärkt.
- Probiotika: Fördern die Darmgesundheit und stärken das Immunsystem.
3. Kräuter und Pflanzenstoffe
- Brennnesselwurzel: Hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann helfen, die Entgiftung des Körpers zu unterstützen.
- Mariendistel: Unterstützt die Leberfunktion und kann helfen, die Leber vor den Belastungen durch Medikamente zu schützen.
4. Homöopathische und isopathische Mittel
Einige Hundehalter berichten von positiven Erfahrungen mit homöopathischen Präparaten, die das Immunsystem regulieren und chronische Infektionen unterstützend behandeln können. Dazu gehören:
- Silicea: Kann die Hautgesundheit unterstützen und die Wundheilung fördern.
- Arsenicum album: Wird bei chronischen Erkrankungen und Schwächezuständen eingesetzt.
Natürliche Unterstützung kann helfen, die Lebensqualität eines Hundes mit Leishmaniose zu verbessern, sollte gleichzeitig jedoch immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, um Wechselwirkungen mit der medikamentösen Therapie zu vermeiden.
Spezielle naturheilkundliche Ansätze zur Unterstützung
Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung und immunstärkenden Kräutern gibt es einige spezielle naturheilkundliche Mittel, die vielversprechende Ergebnisse in der unterstützenden Therapie von Leishmaniose zeigen. Diese können helfen, Entzündungen zu lindern, das Immunsystem zu stärken und die Belastung durch Medikamente zu reduzieren.
1. Alpha-Bisabolol
- Wirkweise: Ein entzündungshemmender und hautheilender Wirkstoff, der aus der Kamille gewonnen wird.
- Vorteile: Hat antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften, hilft gegen Haut- und Schleimhautentzündungen, die bei Leishmaniose häufig auftreten.
- Einsatz: Äußerliche Anwendung auf entzündeter Haut oder Wunden zur Förderung der Wundheilung; kann Entzündungen lindern und die Regeneration der Haut unterstützen.
- Einschränkungen: Keine direkte antiparasitäre Wirkung, sollte nur ergänzend eingesetzt werden.
2. Artemisinin (aus dem Einjährigen Beifuß)
- Wirkweise: Hat antiparasitäre Eigenschaften und wird in der Malariatherapie eingesetzt.
- Studienlage: Vielversprechende Ergebnisse zeigen eine Reduktion der Parasitenlast.
- Einsatz: In geringer Dosierung als Extrakt oder Kapsel, jedoch nur in Absprache mit einem Tierarzt.
- Vorteile: Natürlicher Ursprung mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.
- Potenzielle Nebenwirkungen: In hohen Dosen möglicherweise lebertoxisch; kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
3. Immunmodulation mit Sanum-Präparaten (Isopathie)
- Wirkweise: Basieren auf isopathischen Ansätzen, die das Immunsystem harmonisieren und das Gleichgewicht der körpereigenen Abwehrkräfte gegen Parasiten fördern sollen.
- Beispiele:
- Mucokehl, Sanuvis, Notakehl, Nigersan: Können das Immunsystem bei chronischen Infektionen unterstützen.
- Utilin: Regt die spezifische Immunabwehr an.
- Einsatz:
- Kombiniert mit schulmedizinischen Ansätzen oder als langfristige Begleittherapie. In Tropfen-, Kapsel- oder Injektionsform.
- Vorteile: Können bei chronischen und schwer behandelbaren Fällen unterstützend wirken.
- Einschränkungen: Wirkung ist individuell unterschiedlich, wissenschaftliche Evidenz für Leishmaniose begrenzt.
4. Heilpilze (Mykotherapie)
- Shiitake (Lentinula edodes): Reich an Polysacchariden wie Lentinan, das immunstimulierende Effekte haben und die Aktivität von Makrophagen und natürlichen Killerzellen fördern kann.
- Reishi (Ganoderma lucidum): Kann das Immunsystem stärken, entzündungshemmend und antioxidativ wirken.
- Coriolus (Schmetterlingstramete): Kann das Immunsystem unterstützen und die Leberfunktion verbessern.
- Maitake (Grifola frondosa): Enthält Beta-Glucane, die die Immunantwort fördern und antioxidativ wirken können.
Integration in den Therapieplan
Die Kombination aus medikamentöser Behandlung und naturheilkundlicher Unterstützung kann helfen, Nebenwirkungen zu minimieren und das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern:
- Akute Therapie: Artemisinin kann zur Reduktion der Parasitenlast beitragen. Shiitake und Reishi fördern die Immunabwehr.
- Langzeitmanagement: Heilpilze stärken das Immunsystem, während Alpha-Bisabolol Hautsymptome lindert. Sanum-Präparate können als Immunmodulatoren langfristig eingesetzt werden.
- Begleitend zur schulmedizinischen Therapie: helfen, Nebenwirkungen der Medikamente zu reduzieren, insbesondere durch die Unterstützung der Leber und des Immunsystems.
Fazit
Die Behandlung von Leishmaniose bei Hunden erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl schulmedizinische als auch unterstützende Maßnahmen umfasst. Da eine vollständige Heilung in den meisten Fällen nicht möglich ist, liegt das Hauptziel der Therapie darin, die Symptome zu lindern, die Parasitenlast zu reduzieren und dem Hund eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen.
Medikamente wie Allopurinol, Miltefosin oder Glucantime® sind die wirksamsten Mittel, um die Krankheit unter Kontrolle zu halten. Allerdings können sie teils starke Nebenwirkungen haben, weshalb eine engmaschige tierärztliche Begleitung essenziell ist. Eine Kombinationstherapie ist häufig notwendig, um die besten Ergebnisse zu erzielen und das Risiko eines Rückfalls zu minimieren.
Natürliche Ansätze können die schulmedizinische Therapie sinnvoll ergänzen. Besonders immunstärkende Heilpflanzen wie Astragalus oder Echinacea, entzündungshemmende Stoffe wie Kurkuma oder Alpha-Bisabolol sowie Heilpilze wie Shiitake oder Reishi können helfen, die Abwehrkräfte des Hundes zu unterstützen.
Auch eine purinarme, nährstoffreiche Ernährung ist essenziell, um die Nieren zu entlasten und den Organismus nicht zusätzlich zu schwächen.
Nahrungsergänzung mit Vitamin A, D, K2, Zink, Magnesium und Omega-3, insbesondere in natürlicher Form, können zur Unterstützung des Immunsystems einen immensen Beitrag leisten – insbesondere dann, wenn durch frühere schlechte Ernährung ein Mangel besteht.
Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf die Behandlung, weshalb es wichtig ist, die Therapie individuell anzupassen. Eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente Umsetzung der Behandlungsmaßnahmen in Absprache mit einem Tierarzt sind entscheidend, um dem betroffenen Hund ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Mehr Informationen zur Erkrankung, Symptomen und zur optimalen Ernährung bei Leishmaniose gibt es in unserem Übersichtsartikel zu Leishmaniose.