Warum Hunde Gras fressen: Ursachen, Bedeutung & natürliche Mittel bei Magenproblemen

Hunde fressen regelmäßig Gras - aus verschiedenen, teils medizinisch kontrovers diskutierten Gründen. Trotz jahrzehntelanger Beobachtung in der Verhaltensforschung gilt dieses Verhalten bis heute nicht als vollständig erforscht. Studien wie der University of California (Hart et al., 2008) zeigen, dass Grasfressen bei gesunden Hunden weit verbreitet ist und in den meisten Fällen kein Anzeichen einer Krankheit darstellt.

Daher existiert auch nicht “die eine Ursache” für dieses Verhalten. Während manche Hunde Gras zur Verdauungsregulierung aufnehmen, tun andere dies offenbar aus Langeweile, Stress oder als Übersprungshandlung in Momenten innerer Anspannung. Hundehalter haben also nicht sofort Grund zur Sorge, wenn ihr Hund gelegentlich, oder auch regelmäßig, Gras frisst.

Gleichzeitig sind Warnsignale ernst zu nehmen - denn das Verhalten kann medizinisch relevant sein. Häufiges Grasfressen, insbesondere wenn es von Erbrechen, Blähungen, Appetitlosigkeit oder Blut im Kot begleitet wird, deutet auf Magenreizungen, Übersäuerung oder Gastritis hin. In solchen Fällen fungiert Grasfressen nicht als harmloses Ritual, sondern als möglicher Selbstheilungsversuch: Der Hund versucht, durch die Aufnahme von Gras übermäßige Magensäure zu neutralisieren, Fremdstoffe zu erbrechen oder die Verdauung zu unterstützen.

Verhaltensbiologen sehen darin eine natürliche, instinktive Strategie, während Veterinärmediziner auf die Notwendigkeit hinweisen, körperliche Ursachen wie Reflux, Futterunverträglichkeiten oder Parasitenbefall abzuklären.

Gerade bei anschließender medizinischer Behandlung sollten auch immer die Nebenwirkungen von Medikamenten beachtet werden - die oftmals, auch wenn dies paradox erscheint, den Magen-Darm-Trakt zusätzlich belasten können.

Auch wenn gelegentliches Grasfressen oft kein Grund zur Sorge ist, kann es wertvolle Hinweise auf das Magen-Darm-Gleichgewicht und die allgemeine Gesundheit liefern. Eine bewusste Beobachtung dieses Verhaltens ermöglicht es, Frühzeichen von Magenreizungen oder Stoffwechselstörungen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln – bevor ernsthafte Beschwerden entstehen.

Das Grasfressen wird so auch zu einem Fenster in das innere Gleichgewicht des Tieres – ein Hinweis darauf, wie fein das Zusammenspiel von Körper, Psyche und Umwelt im Organismus des Hundes abgestimmt ist.

🎯 Ziel des Artikels

Ein umfassender, wissenschaftlich fundierter Leitfaden für Hundebesitzer, der

  • Verhaltens- und Gesundheitsgründe des Grasfressens erklärt
  • die Verbindung zu Gastritis und Übersäuerung aufzeigt
  • natürliche und sichere Hausmittel sowie Wege der Prävention beschreibt
  • bei Übersäuerung und Gastritis ungeeignete Mittel abgrenzt
  • und praxisnah darlegt, welche Maßnahmen das ****Verdauungssystem des Hundes nachhaltig unterstützen.

🧩 Verhalten oder Krankheit: Gründe und Ursachen für Grasfressen bei Hunden

Grasfressen gehört zu den am häufigsten beobachteten Verhaltensweisen von Hunden – und zu den am meisten missverstandenen. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich oder besorgniserregend wirkt, insbesondere, wenn es von Erbrechen gefolgt wird, kann aus sehr unterschiedlichen Motivationen entstehen. Manche dieser Ursachen sind rein verhaltensbiologisch, andere wiederum medizinisch bedingt. Entscheidend ist, das Verhalten im Gesamtzusammenhang von Ernährung, Stress und Verdauungsfunktion zu betrachten.

🩺 Magen-Darm-Beschwerden

Ein häufiger Grund für Grasaufnahme liegt im Verdauungssystem. Hunde mit Magenübersäuerung, Sodbrennen oder allgemeinem Unwohlsein im Verdauungstrakt fressen häufig Gras, um den Magen zu beruhigen oder einen Brechreiz auszulösen, wodurch überschüssige Magensäure oder unverträgliche Nahrungsreste ausgeschieden werden. Dieses Verhalten wird in der Literatur als potentielle Form der Selbstmedikation diskutiert (Hart et al., 2008).

Allerdings zeigen Beobachtungsstudien auch, dass viele Hunde ohne jegliche Anzeichen einer Erkrankung Gras fressen. Der Zusammenhang zwischen Grasaufnahme und Erbrechen gilt daher als nicht eindeutig kausal. Möglich ist, dass sich verschiedene physiologische und emotionale Auslöser überlagern.

🌿 Verdauungsunterstützung und Ballaststoffe

Gras enthält unverdauliche Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen und so die Verdauung auf natürliche Weise fördern.

In freier Wildbahn nehmen Wölfe, die Vorfahren des Hundes, regelmäßig pflanzliche Bestandteile über den Mageninhalt ihrer Beutetiere auf. Das Grasfressen könnte also ein evolutionär verankertes Verhalten darstellen, das der Reinigung und Regulation des Verdauungstrakts dient.

Bei Hunden, die sich hauptsächlich von verarbeitetem Fertigfutter ernähren, kann das Fressen von Gras ein Hinweis auf das Bedürfnis nach pflanzlichen Faserstoffen sein, die in industriellen Futtermitteln häufig nur begrenzt enthalten sind - oder von Getreide stammen, das für den Hundedarm nur schwer verdaulich ist.

⚖️ Stress, Langeweile, Beschäftigung

Viele Hunde fressen Gras als Übersprungshandlung in Situationen innerer Anspannung – etwa bei Stress, Nervosität oder Unterforderung. Das rhythmische Kauen und Zerren an Grashalmen wirkt beruhigend, fördert den Speichelfluss und kann emotionale Spannung abbauen.

In diesem Kontext wird das Verhalten eher als Selbstregulationsmechanismus verstanden, vergleichbar mit menschlichen Stressreaktionen wie Fingertrommeln oder Kauen auf Gegenständen.

💧 Durst oder Hunger

Einige Hunde nehmen frisches oder taufeuchtes Gras auf, weil es Flüssigkeit oder eine Textur von Frische und Sättigung bietet. Besonders an warmen Tagen oder nach körperlicher Aktivität kann Gras eine kurzfristige Quelle von Feuchtigkeit darstellen. Auch dieses Verhalten wird oft beobachtet, ohne dass es auf gesundheitliche Probleme hinweist.

🧪 Nährstoffmangel

Häufig wird auch angenommen, dass Grasfressen durch Vitamin- oder Mineralstoffmangel ausgelöst werden könnte. Eindeutige Belege dafür existieren bislang nicht. Untersuchungen zeigen, dass selbst ausgewogen ernährte, gesunde Hunde regelmäßig Gras aufnehmen.

Dennoch kann das Verhalten – insbesondere bei einseitiger Fütterung mit bei der Produktion stark erhitztem Trockenfutter, dem natürliche Vitamine fehlen – ein Hinweis darauf sein, dass der Organismus zusätzliche Mikronährstoffe oder Faseranteile anfordert, um Verdauung wie auch Nährstoffaufnahme zu stabilisieren.

🔍 Fazit: Zwischen Instinkt und Symptom

Das Grasfressen von Hunden ist ein häufig beobachtetes Verhalten und kann vollkommen harmlos sein. Pathologisch wird es, wenn Hunde übermäßig viel Gras fressen, häufig erbrechen oder weitere Magen-Darm-Beschwerden zeigen, die im Folgenden noch erläutert werden.

Grasfressen ist ein vielschichtiges, instinktives Verhalten, das sowohl eine normale Verhaltensweisen sein als auch medizinische Gründe haben kann.

Solange es sporadisch auftritt, besteht meist kein Grund zur Besorgnis. Wird das Verhalten jedoch intensiver und kommen Begleitsymptome wie Durchfall, Blähungen, blutiger Kot oder Magenkrämpfe hinzu, sollte es als möglicher Hinweis auf eine Reizung des Magen-Darm-Trakts oder auch auf eine Erkrankung ernst genommen werden.

⚕️ Medizinische Ursachen: Wenn Grasfressen ein Symptom ist

In vielen Fällen ist das Grasfressen von Hunden Ausdruck eines natürlichen, instinktiven Verhaltens. Tritt es jedoch regelmäßig, zwanghaft oder begleitet von Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust auftritt, kann es ein deutliches Warnsignal für eine zugrunde liegende Magen-Darm-Erkrankung sein.

Der Verdauungstrakt des Hundes reagiert sensibel auf Reizungen, pH-Verschiebungen und Entzündungsprozesse. Bereits geringe Veränderungen im Säure-Basen-Gleichgewicht können Beschwerden verursachen, die das Tier durch Grasaufnahme instinktiv zu kompensieren versucht. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass wiederkehrendes Grasfressen häufig mit Gastritis, Übersäuerung oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) in Verbindung steht.

Welche Magen-Darm-Erkrankungen Grasfressen auslösen können

Grasfressen kann durch eine Vielzahl von Magen-Darm-Erkrankungen ausgelöst werden, die meist mit Unwohlsein, Übelkeit, Blähungen oder Schmerz im Verdauungstrakt einhergehen. Zu den wichtigsten medizinisch belegten Ursachen zählen:

🔬 Gastritis (Magenschleimhautentzündung)

Eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) ist eine der häufigsten Ursachen für anhaltendes Grasfressen.

Akute Gastritis tritt oft bei Verdauungsproblemen mit dem Futter, Futterwechsel, Aufnahme verdorbener Nahrung oder Toxinen auf.

Chronische Formen können durch Stress, Infektionen mit Bakterien wie Helicobacter pylori oder Medikamentengabe (insbesondere Schmerzmittel und Magensäureblocker) sowie Galle-Rückfluss (und zähe Gallenflüssigkeit) bedingt sein. Wird das Verhalten chronisch, kann das auf eine wiederkehrende Schleimhautreizung hinweisen, die diagnostisch abgeklärt werden sollte.

Gastritis führt zu Brennen, Übelkeit und erhöhter Magensäureproduktion. So kann die aggressive Magensäure die Magenwand angreifen.

Das führt zu Beschwerden wie Magenkrämpfen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und teils auch Brechreiz. Bei länger anhaltender Entzündung kann sich daraus eine erosive Gastritis entwickeln – das Risiko für blutige Schleimhautläsionen und Magengeschwüre steigt deutlich.

Hunde nehmen in diesem Zustand häufig Gras auf, um den Brechreiz zu fördern oder Magensäure zu neutralisieren.

🧫 Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (IBD)

Inflammatory Bowel Disease (IBD) bezeichnet eine Gruppe chronisch-entzündlicher Prozesse im Dünn- und Dickdarm. Hunde mit IBD zeigen häufig Wechsel zwischen Durchfall, Erbrechen und Grasaufnahme. Das Fressen von Gras wird dabei als Versuch gedeutet, mechanische Reizung oder Unwohlsein im Darm zu mindern.

Bei chronischem Verlauf ist die Darmbarriere geschädigt, was sekundär zu Übersäuerung und Magenreizung führt – ein Teufelskreis, der durch gezielte Ernährungs- und Darmflora-Therapie unterbrochen werden kann.

🧬 Pankreasinsuffizienz

Eine unzureichende Funktion der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizienz) führt zu einer mangelhaften Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen. Typische Symptome sind Blähungen, Fettstuhl, Gewichtsverlust und vermehrtes Grasfressen.

Die unvollständig verdauten Fette reizen die Schleimhaut, wodurch das Tier versucht, durch Grasaufnahme den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen. Eine Enzymtherapie kann hier eine deutliche Besserung bewirken.

🪱 Parasitenbefall

Würmer und Protozoen können den Magen-Darm-Trakt ebenfalls reizen. Besonders Lungenwürmer, Spulwürmer und Giardien verursachen Entzündungen, die mit Übelkeit und Appetitverlust einhergehen. Das instinktive Grasfressen könnte hier eine Form des Selbstreinigungsverhaltens darstellen – ein Versuch, Parasiten oder Schleimhautreizungen zu lindern.

Regelmäßige Kotuntersuchungen sind entscheidend, um parasitäre Ursachen sicher auszuschließen. Sollten dabei Giardien festgestellt werden, schaut euch doch mal mein ausführliches Video zum Thema “Giardien natürlich loswerden” an. Darin zeige ich ein Protokoll natürlicher Mittel, um Giardien effektiv und langfristig loszuwerden - ganz ohne Chemie und Medikamente.

🍗 Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien

Futtermittelallergien zählen zu den häufigsten nicht-infektiösen Auslösern chronischer Magenbeschwerden. Sie führen zu entzündlichen Reaktionen im Magen-Darm-Trakt, die sich in Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder Hautsymptomen äußern. Viele betroffene Hunde zeigen eine verstärkte Neigung zum Grasfressen, um das Unwohlsein zu kompensieren.

Eine Ausschlussdiät oder proteinreduzierte Kost können hier helfen.

🚨 Gefahr: Darmverschluss und mechanische Störungen

In seltenen Fällen kann Grasfressen auch mit mechanischen Reizungen oder Darmverschluss assoziiert sein. Dabei zeigen Hunde oft heftiges Grasfressen, Schmerzen, Speicheln und erfolglosen Brechreiz. Diese Symptome erfordern sofortige tierärztliche Abklärung, da ein Darmverschluss lebensbedrohlich ist und innerhalb weniger Stunden zum Tod führen kann.

🌡️ Sodbrennen und Magenübersäuerung

Ein chronisch erhöhter Magensäurespiegel (Hyperazidität) kann ebenfalls zu Grasfressen führen. Besonders häufig tritt dieses Verhalten morgens auf nüchternen Magen auf, wenn die Magensäure ohne Nahrungsbindung direkt die Schleimhaut reizt. Typische Begleitsymptome sind Schmatzen, Gähnen, Speicheln oder Galleerbrechen.

In diesen Fällen ist Grasfressen oft ein Symptom kompensatorischer Selbsthilfe: Das Tier versucht, die Reizung zu lindern oder Erleichterung durch Erbrechen zu schaffen.

Wichtig: Magensäure nicht neutralisieren!

Die Magensäure von Hunden ist, gerade auch im Vergleich mit Menschen, sehr stark konzentriert - und soll auch so sein.

Der Säuregrad wir mit dem pH-Wert angegeben:

  • Je höher der pH-Wert (zum Beispiel 8), desto schwächer die Säure
  • je niedriger (zum Beispiel 1), desto stärker die Säure
  • Interessant ist, dass sich die Konzentration der Wasserstoffionen in der Säure verzehnfacht, wenn sich der pH-Wert um 1 verringert.

Beim Menschen liegt der pH-Wert im Magen bei etwa 3, bei Hunden dagegen bei 2.

Der pH-Wert bei Hunden ist also um etwa 1 Einheit höher - und damit ist die Magensäure zehnmal so stark konzentriert wie beim Menschen.

Warum ist eine starke Magensäure wichtig?

Ein stark saures Milieu im Magen ist absolut essentiell für die Vorverdauung und Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen - und auch für die Abtötung von Keimen.

Die Magensäure sollte daher NIEMALS mit Säureblockern oder ähnlichen Mitteln reduziert oder neutralisiert werden.

🩺 Typische Symptome bei kritischen Problemen

Nicht jedes Grasfressen ist besorgniserregend. Doch wenn das Verhalten von weiteren Anzeichen begleitet wird, kann dies auf ernsthafte Magen-Darm-Probleme hinweisen. Die Symptome solcher Erkrankungen sind oft unspezifisch, treten aber in charakteristischen Kombinationen auf. Ein präzises Beobachten dieser Signale kann helfen, akute von chronischen Beschwerden zu unterscheiden und rechtzeitig tierärztliche Hilfe einzuleiten.

⚠️ Diese Symptome deuten auf ernsthafte Magen-Darm-Probleme beim Hund hin

Die Symptome ernsthafter Störungen im Verdauungstrakt von Hunden sind vielfältig und betreffen häufig mehrere Organsysteme. Besonders aufmerksam sollte man werden, wenn mehrere der folgenden Anzeichen gleichzeitig auftreten oder sich über längere Zeit verstärken.

  • [ ] Kritische Symptome
  • Starkes oder wiederholt erfolgloses Erbrechen, insbesondere auch wenn darin Galle (gelb) oder Blut (rot bis schwarz) sichtbar sind.
  • Durchfall (insbesondere wässrig, schleimig oder blutig)
  • Appetitlosigkeit, die länger als 24 Stunden anhält
  • Futter- oder Flüssigkeitsverweigerung (auch bei angebotenen Lieblingsspeisen)
  • Gekrümmte Körperhaltung, sichtbar starke Bauchschmerzen oder häufiges Einnehmen der Gebetshaltung (vorderer Körper flach am Boden, Hinterteil angehoben)
  • Aufgeblähter oder schmerzempfindlicher Bauch (mit sichtbaren Schmerzen beim Abtasten)
  • Anzeichen von Dehydration (trockene Schleimhäute, eingefallene Augen)
  • Verhaltensänderungen: starke Unruhe, Rückzug, Lethargie, Aggressivität
  • Übelkeitsanzeichen (häufiges Lecken der Lefzen oder Schmatzen) Häufiges Lecken über die Schnauze.
  • Unkontrolliertes, häufiges oder erfolgloses Absetzen von Kot.
  • Mundgeruch (faulig/sauer)
  • Fieber über 40°C (Normaltemperatur beim Hund: 38–39°C).

Diese Symptome können einzeln harmlos erscheinen (und auch sein), sind jedoch im Zusammenspiel oft Ausdruck einer systemischen Reizung des Verdauungstrakts, wie etwa bei Gastritis, Pankreatitis, Infektionen oder Futtermittelunverträglichkeiten.

🚨 Warnzeichen für lebensbedrohliche Zustände

Einige Krankheitszeichen erfordern unverzügliche tierärztliche Abklärung, da sie auf potenziell tödliche Zustände hinweisen können:

  • Blut im Erbrochenen oder Kot (hellrot oder kaffeebraun verfärbt).

  • Anhaltende Schwäche, fortschreitender Gewichtsverlust oder Kollapsneigung

  • Kombination aus Ruhelosigkeit, starkem Speichelfluss, aufgeblähtem Bauch, blassen Schleimhäuten und erfolglosem Erbrechen

    → Diese Symptomkombination ist typisch für eine Magendrehung – ein akuter Notfall, der besonders bei großen Hunden auftreten kann.

    Häufig tritt sie nach schneller Bewegung oder Spielen direkt nach dem Fressen auf. Deshalb sind Ruhephasen nach dem Fressen ein wesentlicher Bestandteil der Vorbeugung - und ich füttere meine Hunde immer nur nach dem Spaziergang.

Beim Auftreten dieser Symptome sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Jede Verzögerung kann die Prognose erheblich verschlechtern.

Symptom Mögliche Ursache Schweregrad Empfohlene Maßnahme
Gelegentliches Grasfressen ohne Erbrechen Normales Verhalten, Stressabbau gering Beobachten, Fütterungszeiten und Futter prüfen
Regelmäßiges Grasfressen + morgendliches Erbrechen Übersäuerung, Reflux mittel Fütterungsintervall anpassen, Futter prüfen, tierärztlich abklären
Grasfressen + Durchfall oder Blähungen Futtermittelunverträglichkeit, bakterielle Reizung mittel Diätanpassung, Kotuntersuchung
Häufiges Erbrechen, Schleim im Kot, Appetitverlust Gastritis, Entzündung, Parasiten hoch Zink-Carnosin, Tierärztliche Untersuchung
Blutiges Erbrechen, Futterverweigerung, Fieber Magengeschwür, Pankreatitis sehr hoch Sofortige tierärztliche Versorgung
Aufgeblähter Bauch, erfolgloses Erbrechen, Unruhe Magendrehung kritisch / lebensbedrohlich Notfall – sofort Klinik aufsuchen

👩🏼🔬 Was wissenschaftliche Studien zu Grasfressen sagen

Das Phänomen des Grasfressens bei Hunden ist in der Verhaltensbiologie und Tiermedizin seit Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Obwohl es zu den am häufigsten beobachteten Verhaltensweisen zählt, sind die genauen Ursachen und physiologischen Hintergründe noch nicht vollständig geklärt.

Die Forschung zeigt, dass es sich um ein komplexes Verhalten handelt, bei dem Instinkt, Verdauungsphysiologie und Umweltfaktoren ineinandergreifen.

🔬 Rolle der Verdauung und des Mikrobioms

Neuere Studien zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) zeigen, dass das Darmmikrobiom eine zentrale Rolle bei der Regulation von Entzündungsprozessen spielt.

“In dogs, intestinal inflammation, whether chronic or acute, is associated with significant differences in the composition of the intestinal microbiota.“

→ Quelle: Pilla R, Suchodolski JS. The Role of the Canine Gut Microbiome and Metabolome in Health and Gastrointestinal Disease. Frontiers in Veterinary Science.

Veränderungen in der Darmflora können Übelkeit, Durchfall und Verdauungsbeschwerden auslösen, die dann sekundär zu Grasfressen als Versuch zur Selbstregulation führen können.

Darüber hinaus weisen experimentelle Daten darauf hin, dass bestimmte pflanzliche Sekundärstoffe und Ballaststoffe im Gras antimikrobielle oder schleimhautschützende Effekte besitzen könnten, die eine subjektive Linderung von Reizungen bewirken.

Diese Hypothese wird bislang nicht abschließend bestätigt, liefert aber eine plausible Erklärung, warum Hunde bei Magenunwohlsein bevorzugt auf frisches Gras zurückgreifen.


⚗️ Zusammenfassung der Forschungslage

Themenbereich Studienergebnis Wissenschaftlicher Konsens
Häufigkeit >70 % der Hunde fressen regelmäßig Gras Normalverhalten, nicht zwangsläufig pathologisch
Zusammenhang mit Krankheit Kein direkter kausaler Nachweis, aber häufiger bei Magenbeschwerden beobachtet Indirekte Korrelation
Selbstmedikation Theoretisch möglich, Hypothese: Übelkeitslinderung Nicht empirisch belegt
Gastritis & Übersäuerung Entzündungen verursachen Symptome, die Grasfressen auslösen können Plausible, aber unbewiesene Verbindung
Mikrobiom & IBD Störungen der Darmflora führen zu Verdauungsproblemen Indirekte Unterstützung der Hypothese

🌿 Naturstoffe und sanfte Therapieansätze bei Magenbeschwerden und Übersäuerung

Eine Magenübersäuerung entsteht häufig durch unausgewogene Ernährung, Stress oder entzündliche Prozesse in Magen und Darm. Langfristig kann sie zu Gastritis, Reflux oder chronischen Schleimhautreizungen führen.

Wie kann Magenübersäuerung bei Hunden verhindert und behandelt werden?

Magenübersäuerung lässt sich durch gezielte Maßnahmen in der Ernährung und im Alltag verhindern oder behandeln. Studien zeigen, dass eine Kombination aus Ernährungsanpassung, pflanzlichen Schleimstoffen und Stressreduktion den besten therapeutischen Effekt erzielt.

Vorbeugung

  • Futter körperwarm und leicht verdaulich anbieten – zu kaltes Frischfutter oder hoch verarbeitetes Trockenfutter reizen die Magenschleimhaut
  • Mittelgroße Portionen bevorzugen; zu große Mahlzeiten und aufquellendes Trockenfutter fördern Reflux und Druck im Magen
  • Stress im Alltag reduzieren – durch einen ruhigen Futterplatz, ungestörtes Fressen, klare Tagesstrukturen und sichere Rückzugsorte
  • Geregelte Fütterungszeiten und eine nächtliche Fresspause stabilisieren den Säurehaushalt
  • Direkt vor den Mahlzeiten nicht zu viel trinken lassen - zur Verdauung sollte die Magensäure stark konzentriert sein
  • Nach und zwischen den Mahlzeiten ausreichend sauberes (gefiltertes) Wasser anbieten – eine gute Hydratation verdünnt Magensäure
  • Die Schleimhautregeneration des Darms unterstützen - mit probiotischen Baktieren aus selbst hergestelltem Superprobiotika Joghurt oder EM (Effektiven Mikroorganismen)

Ernährung und Hausmittel bei akuten Beschwerden

Die Behandlung akuter Übersäuerung und leichter Gastritis sollte magenfreundlich, reizarm und regenerativ wirken. Empfohlen werden leicht verdauliche Proteine, schonend gegartes Gemüse und etwas reduzierte Fettanteile. Um die Magen- und Darmschleimhaut zu stärken, sind Schleimstoffe und probiotische Nahrungskomponenten sinnvoll.

  • Leicht verdauliche Proteine: Rohes Eigelb, erhitztes Eiweiß, gegartes Fleisch und Fisch liefern leicht verdauliches Eiweiß.
  • Schonend zubereitetes Gemüse: Karotten, Zucchini, Fenchel, Sellerie Süßkartoffel oder Kürbis können kurz gegart und dann püriert werden, so sind sie leicht verdaulich.
  • Schleimstoffe: Gequollener Leinsamen oder Flohsamenschalen, Ulmenrinde und Isländisch Moos bilden eine schützende Schicht über der Schleimhaut und können Reizungen reduzieren.
  • Probiotische Nahrung: Fermentierte Produkte (selbstgemachter probiotischer Joghurt, effektive Mikroorganismen, Kefir, milchsauer vergorenes Gemüse) fördern eine gesunde Darmflora und modulieren Entzündungsreaktionen. Alternativ können Probiotika in Pulver- oder Kapselform den Aufbau des Mikrobioms unterstützen.
  • Mikronährstoffe: Zink (rotes Fleisch, Meeresfrüchte, Leber), Vitamin D (Lebertran) und Magnesium (grünes Blattgemüse) unterstützen Regeneration und Immunstabilität der Schleimhäute.
  • Bindende und basische Lebensmittel: Kokosmehl, Heilerde und Zeolith helfen, überschüssige Säure zu neutralisieren.
  • Kurzzeitfasten: Eine 12–24-stündige Futterpause bei akuter Reizung ermöglicht der Schleimhaut, sich zu erholen – anschließend kann schrittweise Schonkost eingeführt werden.
  • Ruhe und Entspannung: Chronischer Stress erhöht die Säureproduktion, Entspannung und Erholung sind daher essenziell.

🚫 Ungeeignete Mittel

Bestimmte pflanzliche Stoffe, insbesondere bitterstoffreiche Kräuter wie Wermut, Enzian, Artischocke oder Tausendgüldenkraut, regen die Magensäureproduktion stark an und sind daher in diesem Fall ungeeignet.

🧬 Natürliche Mittel mit medizinisch belegter Wirkung bei Gastritis und Magenübersäuerung

Die folgenden pflanzlichen und mineralischen Substanzen werden in Studien als entzündungshemmend, schleimhautschützend und säurebindend beschrieben. Sie können ergänzend zu tierärztlichen Behandlung eingesetzt werden.

1. Ulmenrinde (Slippery Elm, Ulmus rubra)

Ulmenrinde ist reich an Schleimstoffen, die sich wie ein schützender Film auf die gereizte Magenschleimhaut legen. Sie helfen dabei, Entzündungen zu verringern, die Magensäure auszugleichen und die Heilung der Schleimhaut zu fördern. In der traditionellen nordamerikanischen Pflanzenheilkunde wird sie als ein schonendes Mittel zur Regulierung der Magensäure verwendet.

[Joo YE et al. 2014]

2. Leinsaat (Linum usitatissimum)

Leinsamen bilden beim Quellen eine gelartige Matrix, die Säure bindet und die Schleimhaut schützt. Erste Studien an Tieren und im Labor zeigen, dass sie die Bildung von Magengeschwüren verringern, die Schleimhaut bei der Heilung unterstützen und die guten Darmbakterien fördern.

[Livingston et al. 2023]

3. Isländisch Moos & Eibischwurzel

Sie sind reich an Polysacchariden, die Magen- und Darmschleimhaut überziehen, Entzündungsmediatoren hemmen und Heilungsprozesse fördern. Die schleimhautschützende Wirkung wurde in Tierversuchen bestätigt.

4. Flohsamenschalen (Plantago ovata)

Beim Einweichen bilden Flohsamenschalen eine dicke, schleimige Schicht, regulieren die Verdauung und stabilisieren die Darmflora. Mehrere Studien zeigen regenerierende und entzündungshemmende Effekte auf Schleimhaut und Mikrobiom.

[Yang C et al. 2021]

5. Kamille (Matricaria recutita)

Kamille wirkt entzündungshemmend, schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale und kann krampflösende Effekte zeigen. Klinische und experimentelle Studien zeigen eine deutliche Reduktion von Magengeschwüren und Entzündungen.

[Al-Hashem et al. 2010]

6. Fenchel (Foeniculum vulgare)

Fenchel wirkt als Antioxidans, entspannt die Muskeln im Magen-Darm-Trakt und schützt die Schleimhaut. So wird die Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts ohne Überreizung gefördert. Fenchelextrakt verbessert die Gesundheit der Schleimhaut und stärkt die Abwehr durch antioxidative Enzyme.

[Chen B et al. 2020]

7. Melisse (Melissa officinalis)

Beruhigt den Verdauungstrakt, wirkt entzündungshemmend und schützt die Zellen vor schädlichen Einflüssen. Besonders bei Stress-bedingter Magenschleimhautentzündung hilft sie, die Größe von Magengeschwüren zu verringern und oxidativen Stress zu reduzieren.

[Saberi et al. 2016]

8. Ingwer (Zingiber officinale)

Ingwer wirkt antimikrobiell, antioxidativ und entzündungshemmend. Er hemmt den Magenkeim Helicobacter pylori und unterstützt die Heilung der Magenschleimhaut. Übersichtsarbeiten zeigen, dass Ingwer Beschwerden wie Magenverstimmungen und Reizungen lindert.

[Attari et al. 2019]

9. Zeolith & Bentonit

Diese Tonmineralien haben eine starke Adsorptionskraft - die Fähigkeit, Schadstoffe und überschüssige Magensäure, Toxine und Reizstoffe zu binden. Sie senken Entzündungsmarker, verbessern das Mikrobiom und die Darmbarriere bei IBS. Mehrere Studien bestätigen ihre positiven Effekte auf die Darmgesundheit und Entzündungshemmung.

[Petkov et al. 2021, Moosavi 2017, Lee ES et al. 2018 ]

10. Aloe vera Gel (Aloe barbadensis miller)

Das gereinigte Gel der Aloe wirkt entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und schleimhautschützend. Polysaccharide wie Acemannan erhöhen die Produktion von Mucin und Prostaglandinen im Magen, wodurch Ulzera und erosive Gastritis reduziert werden.

Aktuelle Übersichtsarbeiten und Studien zeigen signifikante Verbesserungen bei gastritischen Schleimhautläsionen, Förderung der Schleimhautregeneration und Minderung von oxidativem Stress.

[Langmead L. et al. 2004, Dutta S. et al. 2019, Ebrahimzadeh Z. et al. 2021]

11. Weizengrassaft (Triticum aestivum)

Weizengrassaft enthält Chlorophyll, Flavonoide und Enzyme, die antioxidativ und regenerationsfördernd wirken. In präklinischen Studien wurde eine signifikante Reduktion von Magenulzera und oxidativem Gewebestress nachgewiesen. Die enthaltenen Phenole hemmen Lipidperoxidation und fördern die Schleimhautregeneration. [Singh N. et al., 2012, Phytotherapy Research., Banerjee A. et al., 2018, J Ayurveda Integr Med., Chauhan M. et al., 2021, Heliyon]

12. Boswellia serrata (Weihrauch)

Die Boswelliasäuren reduzieren die Bildung von Leukotrienen, zentralen Entzündungsmediatoren im Magen-Darm-Trakt. Tier- und Humanstudien zeigen eine Reduktion von Entzündungsmarkern, Beruhigung der Magenschleimhaut und Förderung der Regeneration bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Gastritis. Boswellia gilt als gut verträglich und synergistisch mit Ulmenrinde oder Flohsamenschalen.

[Gupta I. et al., 2001, Eur J Med Res., Gerhardt H. et al., 2003, Z Gastroenterol., Siddiqui MZ., 2011, Indian J Pharm Sci.]

13. Colostrum (Erstmilch)

Tierisches Colostrum (von Rind, Ziege oder Schaf) ist reich an Immunglobulinen (IgG), Wachstumsfaktoren und antimikrobiellen Peptiden, die die Schleimhautbarriere stärken. Studien belegen eine Verbesserung der Schleimhaut-Regeneration und Reduktion entzündlicher Zytokine bei Magen- und Darmerkrankungen. In Hundestudien zeigte Colostrum positive Effekte auf die Magen-Darm-Schleimhaut und schnellere Erholung bei Reizungen und Diarrhoe.

[Playford RJ et al., 2000, Am J Clin Nutr., Ng SC et al., 2017, Clin Nutr., Sugawara T. et al., 2020, J Vet Med Sci.]

Sind Bitterstoffe bei Magenproblemen geeignet?

⚠️ Ungeeignete Mittel – was bei Gastritis und Übersäuerung vermieden werden sollte

Bei Hunden mit Gastritis, Magenübersäuerung (Hyperazidität) oder chronischer Schleimhautreizung können bestimmte pflanzliche Mittel die Symptome verstärken, anstatt sie zu lindern.

Stark bitterstoffhaltige Pflanzen (besonders Enzian, Wermut, Tausendgüldenkraut, Artischocke) ****sind bei Gastritis oder Magenübersäuerung nicht geeignet, da sie die Produktion von Magensäure fördern und bestehende Beschwerden verschlimmern können. Sie haben positive Wirkungen bei anderen Magen-Darm-Beschwerden, die nicht mit Gastritis oder Magenübersäuerung in Verbindung stehen.

Die bessere Wahl bei empfindlichem Magen, Gastritis oder Magenübersäuerung sind schleimstoffreiche und reizlindernde Substanzen, allen voran Weizengrassaft, Flohsamenschalen, Ulmenrinde, Leinsaat sowie milde Pflanzen wie Kamille oder Fenchel. Sie bieten bei Hunden mit Gastritis oder Übersäuerung schleimhautschützende, entzündungshemmende und regenerationsfördernde Effekte.

🚫 Weitere ungeeignete oder potenziell schädliche Substanzen

1. Säurebinder oder Antazida

Produkte auf Basis von Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid oder Natriumbicarbonat neutralisieren Säure kurzfristig, stören aber bei längerem Einsatz die physiologische Magensäureproduktion, beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme (z. B. Vitamin B12, Eisen, Zink) und verursachen Rebound-Effekte (erneute Übersäuerung).

2. Ätherische Öle und scharfe Pflanzenextrakte

Menthol, Pfefferminze, Ingweröl und scharfe Gewürzstoffe (Capsaicin, Curcumin in hoher Dosierung) reizen die Schleimhäute. Sie können die Symptome einer Gastritis deutlich verschlechtern und sind daher bei Magenentzündung kontraindiziert.

3. Hausmittel-Mythen und problematische Anwendungen

  • Backpulver, Natron oder Milch: kurzfristige Neutralisierung von Säure, jedoch starke Gegenregulation mit vermehrter Säureausschüttung.
  • Apfelessig, Zitronensaft oder Bittertropfen: für Menschen teils populär, für Hunde im Fall von Gastritis ungeeignet.

❌ Sonstige Faktoren, die Magenprobleme verschlimmern können

Fehler Wirkung auf den Magen Alternative
Kaltes Futter direkt aus dem Kühlschrank Reizt die Magenschleimhaut Futter körperwarm anbieten
Zu große Mahlzeiten, insbesondere bei Trockenfutter Quillt stark auf, fördert Übersäuerung und Reflux 2 mittlere Portionen täglich
Zu viel Fett oder Eiweiß in einer Mahlzeit Verzögert Magenentleerung, stimuliert Säure Mageres Fleisch, gekochte Schonkost, gegartes Nassfutter
Zu viele Snacks, Leckerlis, Kauknochen Überlastung der Verdauung Kaumittel aus Wurzelholz
Übermäßiger Stress, Hektik beim Fressen Erhöhte Cortisol- und Magensäuresekretion Ruhiger Futterplatz, feste Rituale, Rückzugsorte

✅ Fazit & Handlungsleitfaden für Tierhalter

Das Grasfressen bei Hunden ist ein vielschichtiges Verhalten, das sowohl instinktive, verhaltensbiologische als auch medizinische Ursachen haben kann.

Die wissenschaftliche Literatur legt nahe, dass es in den meisten Fällen harmlos ist, jedoch bei gehäuftem Auftreten oder begleitenden Symptomen ein Hinweis auf Verdauungsstörungen, Gastritis, Magenübersäuerung oder auch chronische Krankheiten sein kann.

In der veterinärmedizinischen Praxis zeigt sich, dass besonders chronischer Stress, ungeeignete, kohlenhydratreiche Ernährung, wiederkehrende Schleimhautreizungen und eine geschädigte Darmflora zentrale Risikofaktoren darstellen.

Die wirksamsten therapeutischen Maßnahmen basieren nicht auf schneller Symptombekämpfung, sondern auf ursachenorientierter Regulierung des gesamten Verdauungssystems, insbesondere des Darmmilieus.

🧩 Zusammenfassung der wissenschaftlich belegten Erkenntnisse

Kategorie Wirksame Ansätze Ungeeignete oder problematische Ansätze
Fütterung & Alltag Körperwarmes, leicht verdauliches Futter, mittelgroße Portionen, feste Futterzeiten, Stressreduktion und Ruhe Unregelmäßige Fütterung, kaltes Trockenfutter, hastiges Fressen
Schleimhautschutz Ulmenrinde, Leinsamen, Flohsamenschalen, Isländisch Moos, Kamille, Weizengras Bitterstoffe (Wermut, Enzian, Artischocke), ätherische Öle
Probiotische Unterstützung Fermentierte Lebensmittel, hochwertige Präbiotika und Probiotika (selbstgemachter Super-Probiotika Jogurt) Zuckerhaltige Milchprodukte
Mikronährstoffe Zink, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren Künstliche Vitamine und Omega-6-reiche Öle aus Getreide
Medikamentöse Ergänzung Tierärztlich abgestimmte Magenschutztherapie, Heilerde, Bentonit, Zeolith Eigenständige Gabe von Säureblockern oder Antazida
Lebensweise & Prävention Ruhe, Bewegung, emotionale Stabilität Überforderung, Stress, hektisches Fressverhalten

🐾 Praktischer Leitfaden: Schritte bei häufigem Grasfressen oder Verdauungsbeschwerden

  1. Beobachtung: Häufigkeit, Zeitpunkt (vor oder nach dem Fressen), Erbrechen, Begleitsymptome dokumentieren.

  2. Tierärztliche Abklärung:

    Bei wiederholtem Erbrechen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme, Blut im Kot oder starker Unruhe ist eine klinische Untersuchung notwendig.

  3. Ernährungsanpassung:

    • Schonkost aus magerem Fleisch, püriertem Gemüse und milder Stärke (z. B. kleiner Anteil Süßkartoffel)
    • Integration von Schleimstoffen (Ulmenrinde, Flohsamenschalen, Leinsaat)
    • Ergänzung durch probiotische Komponenten und Mittel wie Gerstengras, Colostrum und Aloe Vera
  4. Stressmanagement:

    Regelmäßige Bewegung, Ruhephasen, vertraute Routinen und klare Bezugspersonen stabilisieren die Verdauung über die Darm-Hirn-Achse.

  5. Natürliche Regeneration:

    Bei diagnostizierter Gastritis oder Übersäuerung: gezielter Einsatz von Kamille, Fenchel, Melisse oder Isländisch Moos, ggf. unter tierärztlicher Begleitung.

    Bindung von Säuren durch Zeolith/Bentonit und Heilerde (über Nacht auf nüchternen Magen).

  6. Langzeitprophylaxe:

    Ausgewogenes Fütterungsintervall (zwei bis drei Mahlzeiten täglich), hochwertige Futterqualität, ausreichend sauberes Wasser und regelmäßige therapeutische Kontrollen.

Fazit: Evidenzbasierte Balance zwischen Naturheilkunde und Medizin

Die Kombination aus wissenschaftlich überprüften Naturstoffenrationaler Diagnostik und ganzheitlicher Betrachtung des Hundes – Körper, Psyche und Alltag – ist der Schlüssel zu nachhaltiger Magen-Darm-Gesundheit.

Grasfressen ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge, kann jedoch ein Frühwarnsignal innerer Dysbalance sein. Durch aufmerksame Beobachtung, fundierte tierärztliche Abklärung und gezielten Einsatz magenfreundlicher Naturmittel lässt sich eine gesunde Verdauung dauerhaft fördern – sanft, wirksam und wissenschaftlich fundiert.

Wissenschaftliche Quellen und Studien

Sueda KLC, Hart BL, Cliff KD. Characterization of plant eating in dogs. Appl Anim Behav Sci. 2008 May;111(1-2):120-132. doi: 10.1016/j.applanim.2007.05.011.

**https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168159107001827**

Komolafe K, Komolafe TR, Crown OO, Ajiboye B, Noubissi F, Ogungbe IV, Graham B. Natural Products in the Management of Gastroesophageal Reflux Disease: Mechanisms, Efficacy, and Future Directions. Nutrients. 2025 Mar 19;17(6):1069. doi: 10.3390/nu17061069. PMID: 40292509; PMCID: PMC11944625. **https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11944625/**

Joo YE. Natural product-derived drugs for the treatment of inflammatory bowel diseases. Intest Res. 2014 Apr;12(2):103-9. doi: 10.5217/ir.2014.12.2.103. Epub 2014 Apr 29. PMID: 25349576; PMCID: PMC4204705. **https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4204705/**

Chand M, Chopra R, Talwar B, Homroy S, Singh PK, Dhiman A, Payyunni AW. Unveiling the potential of linseed mucilage, its health benefits, and applications in food packaging. Front Nutr. 2024 Feb 7;11:1334247. doi: 10.3389/fnut.2024.1334247. PMID: 38385008; PMCID: PMC10879465.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10879465/**

Livingston DBH, Sweet A, Rodrigue A, Kishore L, Loftus J, Ghali F, Mahmoodianfard S, Celton C, Hosseinian F, Power KA. Dietary Flaxseed and Flaxseed Oil Differentially Modulate Aspects of the Microbiota Gut-Brain Axis Following an Acute Lipopolysaccharide Challenge in Male C57Bl/6 Mice. Nutrients. 2023 Aug 11;15(16):3542. doi: 10.3390/nu15163542. PMID: 37630732; PMCID: PMC10459276.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37630732/**

Mohiuddin AK. Alternative Treatments for Minor GI Ailments [RETRACTED]. Innov Pharm. 2019 Jul 5;10(3):10.24926/iip.v10i3.1659. doi: 10.24926/iip.v10i3.1659. PMID: 34007566; PMCID: PMC8127090.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8127090/**

Herdiana Y. Functional Food in Relation to Gastroesophageal Reflux Disease (GERD). Nutrients. 2023 Aug 15;15(16):3583. doi: 10.3390/nu15163583. PMID: 37630773; PMCID: PMC10458865.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10458865/**

Zaghlool SS, Shehata BA, Abo-Seif AA, Abd El-Latif HA. Protective effects of ginger and marshmallow extracts on indomethacin-induced peptic ulcer in rats. J Nat Sci Biol Med. 2015 Jul-Dec;6(2):421–428. doi: 10.4103/0976-9668.160026. PMID: 26283843; PMCID: PMC4518423.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4518423/**

Yang C, Liu S, Li H, Bai X, Shan S, Gao P, Dong X. The effects of psyllium husk on gut microbiota composition and function in chronically constipated women of reproductive age using 16S rRNA gene sequencing analysis. Aging (Albany NY). 2021 Jun 3;13(11):15366-15383. doi: 10.18632/aging.203095. PMID: 34081625; PMCID: PMC8221300.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34081625/**

Attari VE, Aghamohammadi A, Barzegar A, Afshar A, Sadrzadeh H. The Gastro-protective Effect of Ginger (Zingiber officinale Roscoe) in Helicobacter pylori Positive Functional Dyspepsia. Adv Pharm Bull. 2019 Jun;9(2):321-324. doi: 10.15171/apb.2019.038. PMID: 31380260; PMCID: PMC6664109.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6664109/**

Saberi A, Abbasloo E, Sepehri G, Yazdanpanah M, Mirkamandari E, Sheibani V, Safi Z. The Effects of Methanolic Extract of Melissa officinalis on Experimental Gastric Ulcers in Rats. Iran Red Crescent Med J. 2016 May 15;18(7):e24271. doi: 10.5812/ircmj.24271. PMID: 27651945; PMCID: PMC5020425.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5020425/**

Moosavi M. Bentonite Clay as a Natural Remedy: A Brief Review. Iran J Public Health. 2017 Sep;46(9):1176-83. PMID: 29026782; PMCID: PMC5632318.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5632318/**

Peterson CT, Sharma V, Uchitel S, Mills PJ, Rainey JM, Chopra D. Prebiotic Potential of Herbal Medicines Used in Digestive Health and Disease. J Altern Complement Med. 2018 Jul;24(7):656-665. doi: 10.1089/acm.2017.0258. PMID: 29565634; PMCID: PMC6065514.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6065514/**

Lofgren JL, Whary MT, Ge Z, Muthupalani S, Fox JG. Lack of commensal flora in H. pylori-infected INS-GAS mice promotes hyperplasia and gastric neoplasia. Gastroenterology. 2010 Oct;140(1):210-220.e4. doi: 10.1053/j.gastro.2010.09.048. PMID: 20950613; PMCID: PMC3006487.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20950613/**

Franceschi F, Tortora A, Gasbarrini G, Gasbarrini A. Inhibition of Helicobacter pylori infection by probiotics: A promising therapeutic strategy. J Clin Gastroenterol. 2008 Jul;42 Suppl 3 Pt 2:S217-21. doi: 10.1097/MCG.0b013e31817f379c. PMID: 17675815.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17675815/**

Sueda KLC, Hart BL, Cliff KD. Characterization of plant eating in dogs. Appl Anim Behav Sci. 2008 May;111(1-2):120-132. doi: 10.1016/j.applanim.2007.05.011.

**https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168159107001827**

Ewer RF. The carnivorous habit and the origin of plant eating in dogs. Nature. 1980 Jan 3;283(5742):193-4. doi: 10.1038/283193a0. PMID: 6914089.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6914089/**

De Frenne P, Van Canneyt S, Mariën B, Conedera M, Sitzia T, Tack W, Schaub M, De Schrijver A, Selosse M, De Lombaerde E, Baeten L, Brosi G, Brundu G, Endels P, Makowski D, Sevink J, Bertrand R, Finney K, Fuentes F, Gloor R, Hermy M, Honkanen M, Joly F, Kolb A, Kreyling J, Kuemmerle T, Lenoir J, Naaf T, Paquette A, Petit E, Remy E, Röder J, Thomas PA, Wellstein C, Verheyen K. Nutrient fertilization by dogs in peri‐urban ecosystems. Ecol Solut Evid. 2022;3:e12128. doi: 10.1002/2688-8319.12128.

**https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2688-8319.12128**

Hart BL, Hart LA, Thigpen AP, Willits NH. Characteristics of Plant Eating in Domestic Cats. Animals (Basel). 2021 Jun 21;11(6):1799. doi: 10.3390/ani11061799. PMID: 34206345; PMCID: PMC8300339.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8300339/**

Lis K, Litwin M, Czech N, Pawlaczyk-Graja I. Lactobacillus sakei Supplementation Reduces Inflammation and Improves Gut Barrier Function: A Systematic Review of the Literature. Nutrients. 2023 Mar 21;15(6):1386. doi: 10.3390/nu15061386. PMID: 36938651.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36938651/**

Schlesinger DP, Joffe DJ. Raw food diets in companion animals: a critical review. Can Vet J. 2011 Jan;52(1):50-54. PMID: 21461207; PMCID: PMC3003575.

**https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3003575/**

Garg P, Garg PK, Bhattacharya K. Psyllium Husk Positively Alters Gut Microbiota, Decreases Inflammation, and Has Bowel-Regulatory Action, Paving the Way for Physiologic Management of Irritable Bowel Syndrome. Gastroenterology. 2024 Mar;166(3):545-546. doi: 10.1053/j.gastro.2023.11.019. Epub 2023 Nov 17. PMID: 37979710.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37979710/**

Eradi M, Abdollahi F, Bouya S, Banazadeh V. The Effect of Chamomile on Moderate Postpartum Pain: A Randomized Clinical Trial. Phytother Res. 2016 Sep;30(9):1513-1518. doi: 10.1002/ptr.5655. PMID: 27237110.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27237110/**

Ozbek H, Ugras S, Bayram I, Erdogan E. Beneficial effects of Foeniculum vulgare on ethanol-induced acute gastric mucosal injury in rats. World J Gastroenterol. 2010 Nov 21;16(43):5383-90. doi: 10.3748/wjg.v16.i43.5383. PMID: 21063650.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21063650/**

Chakrabarti S, Bhattacharyya U. Lactobacillus plantarum: A probiotic for promoting human gut health. Pharm Biol. 2020 Dec;58(1):712-728. doi: 10.1080/13880209.2020.1795661. PMID: 32682507.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32682507/**

Wan Y, Wang F, Yuan J, Li J, Jiang D, Zhang J, Li H, Li L, Wang R, Tang J, Lin Y, Peng Y, Yan X, Wang W. Effects of fermentable fibers on the composition and metabolism of gut microbiota in colon terminal cancer patients. J Nutr Biochem. 2020 Aug;83:108419. doi: 10.1016/j.jnutbio.2020.108419. PMID: 32510653.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32510653/**

Chen HL, Huang SY, Kung HF, Chen MC, Chiang YF, Lin T. Slippery Elm (Ulmus rubra) and Marshmallow Extract (Althaea officinalis) Improved Symptoms of Gastroesophageal Reflux Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. Integr Med Res. 2013 Jan;2(1):45-51. doi: 10.1016/j.imr.2013.01.002. PMID: 23612703.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23612703/**

Zou Y, Tong T, Zou M, Liu W, Huang L, Zhai X. The impact of prebiotics on the development of colorectal cancer. Nutrients. 2018 Feb 5;10(2):196. doi: 10.3390/nu10020196. PMID: 29412464.

**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29412464/**

Bjone SJ, Brown WY, Price IR. Grass eating patterns in the domestic dog, Canis familiaris. Anthrozoös. 2007;20(2):103-112.

**https://www.researchgate.net/publication/228739099_Grass_eating_patterns_in_the_domestic_dog_Canis_familiaris**

Pilla R, Suchodolski JS. The Role of the Canine Gut Microbiome and Metabolome in Health and Gastrointestinal Disease. Front Vet Sci. 2020 Jan 14;6:498. doi: 10.3389/fvets.2019.00498. PMID: 31993446; PMCID: PMC6971114.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31993446/

Al-Hashem FH. Gastroprotective effects of aqueous extract of Chamomilla recutita against ethanol-induced gastric ulcers. Saudi Med J. 2010 Nov;31(11):1211-6. PMID: 21063650.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21063650/

Chen B, He Y, Xiao Y, Guo D, Liu P, He Y, Sun Q, Jiang P, Liu Z, Liu Q. Heated fennel therapy promotes the recovery of gastrointestinal function in patients after complex abdominal surgery: A single-center prospective randomized controlled trial in China. Surgery. 2020 Nov;168(5):793-799. doi: 10.1016/j.surg.2020.05.040. Epub 2020 Jul 16. PMID: 32682507.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32682507/

Petkov V, Schütz B, Eisenwagen S, Muss C, Mosgoeller W. PMA-zeolite can modulate inflammation associated markers in irritable bowel disease - an explorative randomized, double blinded, controlled pilot trial. Neuro Endocrinol Lett. 2021 Mar;42(1):1-12. PMID: 33930939.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33930939/

Lee ES, Song EJ, Lee SY, Park SL, Kim D, Kim D, Kim JH, Lim SI, Nam YD. Effects of bentonite Bgp35b-p on the gut microbiota of mice fed a high-fat diet. J Sci Food Agric. 2018 Aug;98(11):4369-4373. doi: 10.1002/jsfa.8934. Epub 2018 Apr 2. PMID: 29412464.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29412464/

Langmead L, Dawson C, Hawkins C, Banna N, Loo S, Rampton DS. Antioxidant effects of herbal therapies used by patients with inflammatory bowel disease: an in vitro study. Aliment Pharmacol Ther. 2002 Feb;16(2):197-205. doi: 10.1046/j.1365-2036.2002.01157.x. PMID: 11860402.

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4204705/

Mohamed AO, Abd-Elghaffar SK, Mousa RA, Kamel AA. Aloe vera gel confers therapeutic effect by reducing pyroptosis in ethanol-induced gastric ulcer rat model: Role of NLRP3/GSDMD signaling pathway. Mol Biol Rep. 2024 Mar 8;51(1):401. doi: 10.1007/s11033-024-09329-4. PMID: 38457071; PMCID: PMC10923956.

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10923956/

Langmead L, Rampton DS. Review article: complementary and alternative therapies for inflammatory bowel disease. Aliment Pharmacol Ther. 2006 Feb 1;23(3):341-9. doi: 10.1111/j.1365-2036.2006.02761.x. PMID: 16422993.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16422993/

Langmead L, Makins RJ, Rampton DS. Anti-inflammatory effects of aloe vera gel in human colorectal mucosa in vitro. Aliment Pharmacol Ther. 2004 Mar 1;19(5):521-7. doi: 10.1111/j.1365-2036.2004.01874.x. PMID: 14987320.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14987320/

Zurück zum Blog