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Der Sommer ist eine wunderbare Zeit für Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Freunde. Lange Spaziergänge, Ausflüge ins Grüne und das Spielen im Freien stehen auf der Tagesordnung. Doch während wir die warmen Monate genießen, sollten wir uns auch der Gefahren bewusst sein, die in der Natur lauern. Viele Pflanzen, Beeren und Pilze sind für unsere Hunde giftig und können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. In diesem Artikel möchten wir dir einige der häufigsten giftigen Arten vorstellen und Tipps geben, wie du deinen Liebling schützen kannst.
Vorsicht, giftig!
Giftige Pflanzen
Viele sommerliche Pflanzen sind für Hunde giftig. Achte darauf, dass dein Hund nicht an folgenden Pflanzen knabbert oder daran schnuppert:
a) Oleander (Nerium oleander)
Oleander ist eine beliebte Zierpflanze, die in vielen Gärten zu finden ist. Alle Teile der Pflanze sind giftig und können bei Hunden zu schweren Vergiftungen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
b) Efeu (Hedera helix)
Efeu ist ebenfalls weit verbreitet und kann bei Hunden für Magen-Darm-Beschwerden sorgen.
c) Dieffenbachia (Dumb Cane)
Diese Zimmerpflanze ist für Hunde sehr gefährlich. Der Verzehr kann zu Schwellungen im Mund, Atemnot und sogar zu Schluckbeschwerden führen.
d) Philodendron
Ähnlich wie Dieffenbachia enthält auch Philodendron sogenannte Calciumoxalatkristalle und kann ähnliche Beschwerden verursachen.
Giftige Beeren
Hier stellen wir dir einige giftige Beeren vor. Vermeide Spaziergänge in Gebieten, in denen solche Beeren wachsen, und achte darauf, dass dein Hund keine unbekannten Beeren frisst. Nicht unwichtig: Auch der Kot von Vögeln oder anderen Tieren kann Spuren solcher Beeren enthalten.
a) Eibe (Taxus baccata)
Die Eibe ist eine häufige Heckenpflanze, deren Beeren für Hunde äußerst gefährlich sind. Der Verzehr kann zu schwerwiegenden Herzproblemen und sogar zum Tod führen.
b) Holunder (Sambucus nigra)
Obwohl die reifen Holunderbeeren in kleinen Mengen unbedenklich sind, sind die rohen Beeren giftig. Gleiches gilt übrigens auch für Blätter und Rinde.
c) Kirschkerne (Prunus spp.)
Die Kerne von Kirschen enthalten Blausäure, die bei Hunden zu Atemnot und Schock führen kann. Achte darauf, dass dein Liebling keine Kerne frisst. Tollkirschen sind ebenfalls Gift für Hunde.
Giftige Pilze
In den warmen Monaten sprießen viele verschiedene Pilzarten, und nicht alle sind harmlos. Einige von ihnen sind hochgiftig und können ernsthafte gesundheitliche Probleme oder sogar den Tod bei Hunden verursachen. Da es schwierig ist, giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden, halte deinen Fellfreund unbedingt von allen Pilzen fern.
Zu den bekanntesten giftigen Pilzen gehören:
a) Fliegenpilz (Amanita muscaria)
Bekannt für seine auffällige rote Kappe mit weißen Punkten, kann dieser Pilz neurologische Symptome hervorrufen.
b) Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Einer der gefährlichsten Pilze, dessen Verzehr schwere Leberschäden verursachen kann.
c) Schwefelporling (Laetiporus sulphureus):
Obwohl er essbar ist, kann er bei Hunden zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Giftige Substanzen – nicht nur im Sommer
Das ganze Jahr über solltest du besonders auf kritische Lebensmittel achten. Einige davon sind hochgiftig für Hunde und sollten niemals verfüttert werden. Oft verstecken sie sich in Fertigprodukten wie Streichwurst, Keksen oder Burger-Patties. Achte darauf, dass diese Lebensmittel außerhalb der Reichweite deines Hundes sind.
Auch andere Substanzen können deinem Liebling gefährlich werden.
Häufige Gefahrenquellen:
- Lebensmittel
Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch, Trauben, Rosinen und Avocados sind nur einige Lebensmittel, die für Hunde giftig sind. - Süßstoffe
Insbesondere Xylit, das in vielen kalorienarmen Lebensmitteln und Kaugummis verwendet wird, aber auch andere Süßstoffe sind giftig für Hunde. - Zimmer- und Gartenpflanzen
Bestimmte Lilienarten sind nicht nur extrem giftig für Katzen, auch Hunde sollten den Kontakt mit ihnen vermeiden, da sie Magenprobleme verursachen können. Dasselbe gilt für die beliebte Zimmerpflanze Efeutute (Epipremnum aureum). - Chemikalien
Reinigungsmittel, Pestizide und Frostschutzmittel enthalten oft toxische Inhaltsstoffe. Achte einfach beim Kauf von Reinigungsmitteln für den Haushalt auf Bio-Produkte, gerade bei solchen, mit denen der Boden gewischt wird. - Medikamente
Menschliche Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol sind für Hunde extrem gefährlich.
Anzeichen einer Vergiftung
Bevor wir uns mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen befassen, fassen wir dir nochmals die Symptome zusammen, die auf eine Vergiftung hinweisen können:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Lethargie
Dein Hund wirkt müde oder desinteressiert an seiner Umgebung. - Zittern oder Krampfanfälle
Diese Symptome sind besonders alarmierend und erfordern sofortige Hilfe. - Atemprobleme
Schwierigkeiten beim Atmen oder Husten können ebenfalls auftreten.
Erste Hilfe bei Verdacht auf Vergiftung
Wenn du eines der genannten Symptome bemerkst, handle schnell!
- Ruhe bewahren
Es ist wichtig, ruhig zu bleiben. Panik kann die Situation verschlimmern und deine Fähigkeit beeinträchtigen, klar zu denken und zu handeln. - Identifiziere die Ursache
Versuche herauszufinden, was dein Hund möglicherweise aufgenommen hat. Hast du gesehen, dass er etwas gefressen hat? Gibt es Pflanzen oder Chemikalien in der Nähe? Diese Informationen sind entscheidend für den Tierarzt. Nimm etwas von dem Auslöser mit, falls irgendwie möglich – und achte dabei darauf, dich nicht selbst zu kontaminieren, auch über Hautkontakt. - Kontaktiere deinen Tierarzt
Rufe sofort deinen Tierarzt oder einen tierärztlichen Notdienst an. Beschreibe die Symptome deines Hundes und gib alle Informationen über mögliche Giftstoffe weiter. Der Tierarzt kann dir spezifische Anweisungen geben. - Bringe deinen Hund nicht zum Erbrechen ohne Anleitung
In einigen Fällen kann das Herbeiführen von Erbrechen sinnvoll sein, in anderen jedoch nicht (z.B. bei ätzenden Substanzen). Befolge daher immer die Anweisungen des Tierarztes. - Aktivkohle
Aktivkohle ist das am häufigsten verwendete Mittel bei akuten Vergiftungen. Sie kann viele Gifte im Magen-Darm-Trakt binden und deren Aufnahme in den Körper verhindern. Dabei ist es wichtig, dass Aktivkohle so schnell wie möglich nach der Einnahme des Giftes verabreicht wird.
Präventive Maßnahmen
Als Hundebesitzer ist es unsere oberste Priorität, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde zu gewährleisten. Leider sind Hunde oft neugierig und erkunden ihre Umgebung mit allen Sinnen – was sie manchmal in gefährliche Situationen bringen kann. Um diese zu vermeiden, haben wir folgende Tipps zur Prävention:
- Aufklärung über giftige Pilze
Informiere dich über die häufigsten giftigen Pflanzen, Beeren und Pilze in deiner Region. Das Internet oder spezielle Bücher, zum Beispiel über Mykologie (Pilzkunde), hilft dir, gefährliche Arten zu identifizieren. Mache dich generell mit giftigen Substanzen vertraut und halte sie außerhalb der Reichweite deines Hundes.
Gute Auflistungen:
https://www.gartenlexikon.de/giftpflanzen/
https://www.hausgarten.net/giftige-pflanzen/ - Spaziergänge anleinen
Halte deinen Hund beim Spazierengehen in kritischen Bereichen an der Leine. Dies verhindert, dass er unkontrolliert herumstöbert und möglicherweise giftige Pflanzen, Beeren oder Pilze frisst. Achte darauf, ihn von verdächtigen Pflanzen und Pilzen fernzuhalten. - Training des Rückrufs
Ein gut trainierter Rückruf oder ein „Aus“ Kommando können lebensrettend sein. - Sicherer Wohnraum
Gestalte dein Zuhause hundesicher:
- Sichere Pflanzenwahl
Überprüfe Pflanzen auf Giftigkeit und entferne gefährliche Arten aus deinem Zuhause oder Garten. - Chemikalien sicher lagern
Bewahre Reinigungsmittel und Chemikalien in verschlossenen Schränken auf. - Aufbewahrung von Lebensmitteln
Lagere Lebensmittel in geschlossenen Schränken oder hohen Regalen, um zu verhindern, dass dein Hund sie erreicht.
- Aufklärung über Erste Hilfe
Es ist wichtig, dass du weißt, wie du im Notfall schnell reagieren kannst:
- Notrufnummern
Halte die Telefonnummer deines Tierarztes sowie die Nummer eines tierärztlichen Notdienstes bereit. - Erste-Hilfe-Kurs
Erwäge die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs für Haustiere. Hier lernst du, wie du im Falle einer Vergiftung schnell handeln kannst.